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Karriere-Interview: Recruiting-Messen sinnvoll nutzen

Recruiting-Messen sind ein gutes Forum, um Kontakte zu knüpfen und sich über Unternehmen und Karrierechancen zu informieren. Doch was sind gute Fragen? Wie sollten Bewerber auftreten, wie viel Vorbereitung ist notwendig? Alfred Lukasczyk, Leiter des Strategischen Personalmarketings bei Evonik, im Jobguide-Interview über Potemkische Dörfer, Give-aways und ahnungslose Bewerber.

 

"Mehr Gespräche als Give-aways"

Alfred Lukasczyk, Leiter Strategisches Personalmarketing, Evonik Industries AG, Essen

Wie erleben Sie die Bewerber, die auf Recruiting-Messen zu Ihnen kommen?
A. Lukasczyk: Sie nutzen Messen für Kontakte, zum Netzwerken und um ihre eigenen Ziele und Vorstellungen auf Realisierbarkeit zu überprüfen. Da geht es oftmals gar nicht um die Bewerbung auf konkrete Stellen. Mein Eindruck ist auch, dass die Bewerber in den vergangenen Jahren zunehmend besser vorbereitet sind. Die lapidare Frage "Was macht ihr Unternehmen eigentlich?" kommt seltener vor und die Bewerber wissen heute eher, was sie sich wünschen in Bezug auf ihre Aufgabe, das Umfeld, in das sie hinein wollen, die Unternehmensgröße und die Branche. Sie versuchen, herauszukriegen, wie das Innenleben eines Unternehmens ist, wie es tickt.

Können Sie Empfehlungen dazu geben, wie ein Bewerber eine Recruiting-Messe am besten nutzen sollte?
Er oder sie sollte gute Fragen stellen und gut zuhören.

Was sind gute Fragen?
Gute Fragen verdeutlichen, dass seitens des Bewerbers vorher eine Reflexion stattgefunden hat. Zum Beispiel kann er auf die Gestaltung des Messestandes eingehen und fragen, was das bedeutet, denn ein Unternehmen, dass seine Kreativität zeigen will, wird sich auch Mühe geben, diese in seinem Messestand zu demonstrieren. Gut ist auch, die Menschen am Stand nach ihren persönlichen Erfahrungen zu fragen: Warum sind Sie bei diesem Unternehmen? Was ist aus Ihrer Erfahrung gut, was ist schlecht an diesem Arbeitgeber?

Würde ein Personaler das denn ehrlich beantworten?
Das sollte er besser, denn die Bewerber haben bestimmt ein gutes Gefühl dafür, wenn ihnen jemand was vom Storch erzählt. Und das ist ja gerade die Kunst: herauszufragen, ob auf der Messe Potemkinsche Dörfer aufgebaut wurden oder ob das mit der Unternehmensrealität übereinstimmt. Man kann in der Regel sehr gut erspüren, ob Antworten authentisch sind oder nicht.

Wie unterscheiden Sie gute von schlechten Bewerbern auf Messen?
Ein wichtiges Unterscheidungskriterium ist der Informationsstand. Man merkt, dass viele Bewerber, selbst wenn sie Wirtschaft studieren, keine Ahnung haben vom Wirtschaftsleben. Die lesen dann vielleicht das, was auf einer Unternehmenswebsite steht, aber informieren sich nicht breiter und können dann im Zweifel nicht Stellung beziehen. Gute Bewerber erkennt man daran, dass sie etwas wissen über die Rahmenbedingungen der Märkte, in denen ein Unternehmen tätig ist, über Wachstumschancen und so weiter.

Wie klar muss sich ein Bewerber über sich selbst sein?
Das kommt darauf an, wie weit er im Studium fortgeschritten ist. Wer noch am Anfang des Studiums steht, kann eine Messe nutzen, um Atmosphäre zu schnuppern, Eindrücke von Unternehmen zu gewinnen und sich breit zu orientieren über die Möglichkeiten.
Wer bereits fortgeschritten ist im Studium oder gar kurz vor dem Examen steht, der muss sehr konkrete Gespräche suchen, in die er seine Vorstellungen einbringt. Dann kann es nicht mehr Aufgabe der Personaler sein, diese Vorstellungen aus ihm herauszufragen. Ein grundsätzlicher Tipp: Mehr Gespräche suchen als Give-aways.

Das Interview führte Annette Eicker

 

Meldungen von Personalern

Aktuelle Meldungen von Personalern an Bewerber haben wir auch oft in unseren News für Bewerber. Diese können Sie sich auch einmal im Monat in unserem JobguideXpress kostenlos ins E-Mailpostfach bestellen. Hier eine kleine Auswahl zum Thema:

 

  • 8. Februar 2010 - Auch wenn manche Jobsuchende das vielleicht kleingeistig finden werden: Personaler reagieren empfindlich auf Tippfehler in Bewerbungsunterlagen - egal, ob in einer Print- oder einer Onlinebewerbung. [...]
  • 8. Februar 2010 - In Deutschland ist wohl erstmals Speed-Dating für die Jobsuche im Einsatz. [...]
  • 12. Januar 2010 - In vielen Unternehmen ist es mittlerweile gang und gäbe, dass Mitarbeiter und Chef im Vier-Augen-Gespräch Bilanz über die Leistungen des Vorjahres ziehen und Ziele für das neue Jahr verabreden. Junge Karriere gibt Tipps, wie man die bei allen Beteiligten recht unbeliebten Termine mit guten Ergebnissen abschließt. [...]
  • 3. August 2009 - Wer als Bewerber in einem Vorstellungsgespräch sitzt, sollte sich darauf einstellen, dass ihm auch Fragen gestellt werden, die von Rechts wegen tabu sind. Dies stellt das Beratungsunternehmen DDI jetzt in einer Umfrage fest. [...]
  • 27. Februar 2009 - Es ist soweit, die ersten Masterabsolventen erreichen den Arbeitsmarkt. Doch wie kommt der neue Abschluss eigentlich bei den Personalern an? Der Wirtschaftsfachbereich der FH Düsseldorf ist dieser Frage nachgegangen. [...]

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