4. Juli 2008 - Beim diesjährigen Studienkredite-Test des Centrums für Hochschulentwicklung (CHE) schnitten Sparkassen und Raiffeisenbanken besser ab, als die Großbanken und der Marktführer KfW. Derzeit nutzt jeder 17. Student in Deutschland ein Studentendarlehen, insgesamt haben bisher mindestens 230.00 Studenten einen Kredit oder ein Landesdarlehen für Studienbeiträge in Anspruch genommen, wie eine freiwillige Selbstauskunft der Banken zeigt. Der Studienkredit der staatlichen KfW-Bankengruppe wird mit 18.000 Vertragsabschlüssen am häufigsten in Anspruch genommen. Doch im CHE-Test schneidet der Marktführer nur mittelmäßig ab. So kann man einen KfW-Kredit nicht mit ins Ausland nehmen, und die Zinsen liegen mit 6,34 Prozent relativ hoch. Testsieger ist die kleine Sparkasse Herford. Sie punktete, wie einige andere Sparkassen und Raiffeisenbanken, vor allem mit hoher Flexibilität und niedrigen Kosten. So bieten die Vereinigten Raiffeisenbanken Gräfenberg in Bayern beispielsweise mit 4,96 Prozent in der Auszahlungs- und 5,75 Prozent in der Rückzahlungsphase sehr günstige Zinsen. Insgesamt liegen die Zugangsbarrieren sowohl bei staatlichen Angeboten als auch bei Krediten von Privatbanken niedrig. Nur in wenigen Fällen werden Sicherheiten verlangt, die nicht durch den Studierenden selbst erbracht werden können, wie beispielsweise Elternbürgschaften. 29 von 34 getesteten Anbietern bieten außerdem einen weiteren wichtigen Service: Sie stunden die Zinsen während der Auszahlungsphase "damit die Studenten im Examen nicht unter Druck geraten", wie CHE-Projektleiter Ulrich Müller erklärt.
Quelle: Financial Times Deutschland