In einem Beitrag auf t3n stellen Arbeitsvermittler und Karriereberater fest, dass Doktortitel und Promotion bei Bewerbungen in der freien Wirtschaft oft eher hinderlich als karrierefördernd wirken. Der Grund: Arbeitgeber unterstellen gerne, dass die Kandidaten überqualifiziert, praxisfern und teuer sind.
Bei Wirtschaftsjobs besser keine Promotion
Eine Arbeitsvermittlerin der Agentur für Arbeit empfiehlt in dem Beitrag deshalb Absolventen sogar gleich aufs Promovieren zu verzichten, wenn sie in die Wirtschaft gehen wollen. Besonders hinderlich bei der Jobsuche sei, so ihre Erfahrung, der Doktortitel für Geistes- und Sozialwissenschaftler. Den Doktor zu machen sei nur sinnvoll für eine Karriere in der Wissenschaft oder für Mediziner.
Promovierte treten gegen viel jüngere Bewerber an
Ein Karriereberater bestätigt diese Dr.-bedingten Probleme bei der Jobsuche, sieht aber den Grund nicht nur bei den vorurteilsbehafteten Arbeitgebern. Oft liege das Problem auch bei den Bewerbern und ihrer Bewerbungsstrategie. Wer sich auf Einsteiger- oder Traineestellen bewirbt, konkurriert mit Absolventen, die – Anfang 20 – gerade von der Uni kommen. Für die angestrebten Positionen sind die Bewerber mit Doktorhut dann tatsächlich überqualifiziert und zu alt.
Deshalb der Tipp des Karriereberaters: Bewusst Stellen und Branchen suchen, in denen die fachliche Expertise aus der Dissertation dem potenziellen Arbeitgeber weiterhilft oder wo das Unternehmen mit dem Doktortitel in Sachen Prestige bei Kunden punkten kann.
Praktische Erfahrung betonen
Weiterer Tipp: Die Zeit der Promotion und die dort gemachten Erfahrungen gut in der Bewerbung verkaufen. Wer zum Beispiel Studenten betreut oder Drittmittel eingeworben hat, bringt wichtige praktische Erfahrungen mit – und das sollte man dann auch entsprechend herauskehren.
Quelle: t3n