Die Gesellschaft
Mit der Gründung der GfK im Jahre 1934 startete in Deutschland die institutionalisierte Marktforschung. Damals standen die drei Buchstaben noch als Abkürzung für „Gesellschaft für Konsumforschung“. Inzwischen, da die GfK längst global ausgerichtet ist, wird der Name auf neue Weise interpretiert als „Growth from Knowledge“. Damit ist in eine neue, knackige Formel gegossen, was schon bei der Gründung die Mission des Unternehmens war: „Die Gewohnheiten und die Haltung der Verbraucher konsumreifer Waren zu untersuchen und die Ergebnisse nach wirtschaftlichen Grundsätzen zum Nutzen der wirtschaftlichen Praxis und Lehre zu verarbeiten.“
In den 60er Jahren startete ein Internationalisierungsprozess, der dem Marktforschungsunternehmen in den Folgejahren ein rasantes Wachstum bescherte. Heute gehören 150 Auslandstöchter, Niederlassungen und Beteiligungen zur GfK-Gruppe. 2005 übernahm das Unternehmen mit der NOP World-Gruppe die damalige Nummer neun auf der Weltrangliste der Marktforscher. Die zweitgrößte Akquisition in der Firmengeschichte war 2011 die des US-Online-Forschers Knowledge Networks.
Um eine strategische Neuausrichtung und Digitalisierung des Unternehmens finanzieren zu können, holte der Vorstand des Unternehmens den amerikanisch Finanzinvestor KKR ins Boot, der seit Herbst 2017 alle Aktien des zuvor börsennotierten Unternehmens hält.
Dienstleistungen und Marktbedeutung
Seinen Kunden liefert GfK Daten, die Entscheidungen und Tätigkeiten der Verbraucher widerspiegeln. Darüber hinaus befasst sich die GfK-Forschung auch mit dem Verhalten und den Einstellungen der Verbraucher, die anhand standardisierter oder individuell konzipierter Erhebungen im Wege von einmaligen Umfragen (Ad-hoc-Forschung) oder laufend erhobener Daten (Panel-Forschung) durchgeführt werden. Zu den bekanntesten Panels gehört der GfK-Konsumklima-Index.
Die Kunden der GfK kommen aus der Automobil- und Konsumgüterindustrie, der Energiewirtschaft, der Mode- und Lifestyle-Branche, sie sind Finanzdienstleister, im Gesundheits- oder Medienmarkt tätig, Produzenten von Industriegütern, Handelsunternehmen oder Anbieter im Tourismus und Gastgewerbe. Im Bereich Medien- und Entertainment etwa gilt die GfK-Fernsehforschung seit über 20 Jahren als „harte Währung“ für Programm- und Mediaplaner.
Kunden aus Industrie, Handel, Dienstleistungsbranche und Medien nutzen die Forschungsergebnisse von GfK als Grundlage für ihre nationale oder internationale Marketingplanung – angefangen von der Entwicklung und Markteinführung neuer Produkte und Services, über Preisgestaltung und Modellpflege bis hin zum Marktaustritt.
Das Unternehmen begann im August 2017, sich mit einem „Transformations- und Investitionsprogramms“ strategisch neu aufzustellen. Künftig sollen insbesondere die digitalen und globalen Dienstleistungen ausgebaut und das Geschäft in den zwei Teams GfK Digital und GfK Research gebündelt werden. Allein in die Digitalisierung des Unternehmens will der GfK-Vorstand rund 100 Millionen Euro investieren. Unter anderem ist es das Ziel, dass Kunden künftig schneller als bisher auf dezentral verfügbare Marktforschungsdaten zugreifen können.
Um das zu erreichen, hat das Unternehmen im Frühjahr 2018 mit dem IT-Dienstleister IBM eine Vereinbarung zur Zusammenarbeit geschlossen. Bei der Kooperation geht es zum Beispiel darum, die Aufbereitung der an Supermarktkassen erfassten Daten zum Kaufverhalten von Kunden mittels automatisierter IT-Verfahren zu vereinfachen und zu beschleunigen.
Zur Strategie gehört auch verstärkte Marktforschung über langlebige Konsumgüter und eine stärkere Fokussierung auf Technologiebranchen. Überdies sollen den Kunden neben einer großen Zahl von Daten über das Verbraucherverhalten auch mehr Handlungsempfehlungen geliefert werden.
Weltweit ist GfK derzeit das viertgrößte Marktforschungsunternehmen, auf dem deutschen Markt ist es die Nummer eins. Im Jahr 2016 betrug der Umsatz der GfK 1,48 (Vorjahr 1,54) Milliarden Euro.
Standorte und Mitarbeiter
International beschäftigt GfK annähernd 13.400 Mitarbeiter, davon über 3.500 in Nordeuropa. Die Zentrale befindet sich in Nürnberg, weitere Standorte sind Bruchsal, Frankfurt, Hamburg und Baden-Baden. Darüber hinaus forscht das Unternehmen auf allen Kontinenten. Zu den strategisch wichtigen Wachstumsmärkten zählen insbesondere Asien, Lateinamerika, Zentral- und Osteuropa.
Karriereentwicklung
Als Wissensdienstleister unterstützt GfK die Weiterentwicklung seiner Mitarbeiter durch ein breites Bündel an Weiterbildungsmöglichkeiten. Die Programme werden jeweils individuell zusammengestellt und enthalten zum Teil sehr GfK-spezifische Trainings und (Strategie-) Workshops. Dabei gibt die zuständige Führungskraft regelmäßig Rückmeldung. So werden die neuen Mitarbeiter auf die Tätigkeit als Consultant oder Specialist vorbereitet und können sich ein Netzwerk aufbauen.
Grundlage für die weitere Karriere- und Entwicklungsplanung sind dann regelmäßige Mitarbeitergespräche und individuelle Zielvereinbarungen, die international einheitlich im sogenannten Performance Management Program (PMP) festgehalten werden. Neben internen Bildungsangeboten, zum Beispiel Sprachkurse, IT-Anwenderschulungen, Trainings zu Kundenorientierung und -beratung, Präsentations- und Kommunikationsfähigkeiten, Selbstmanagement oder Mitarbeiterführung, stehen bei Bedarf auch externe Angebote offen, beispielsweise Weiterbildungsstudiengänge. Das internationale Programm Excellence wendet sich an Nachwuchsführungskräfte. Und Berater werden fachlich im Programm Fit4FBC (fact based consultancy) geschult.
Auslandseinsätze sind in der GfK Gruppe je nach Aufgabengebiet und persönlichen Interessen grundsätzlich realisierbar.
Junior Professionals
Offene Stellen für Fachkräfte mit Erfahrung in der institutionellen Marktforschung werden regelmäßig auf der Website ausgeschrieben.
Hochschulabsolventen
Jährlich sind etwa 60 Positionen zu besetzen, für die sich Absolventen der Wirtschafts- oder Sozialwissenschaften und der Informatik am besten eignen. Sie steigen jeweils direkt in ihre Funktionen ein. Erwartet werden gute Englisch-Kenntnisse, Zahlenaffinität und relevante Praktika.
Abschlussarbeiten
Betreut werden Bachelor-, Master- und Diplomarbeiten, in der Regel im Anschluss oder in Verbindung mit einem Praktikum. Aus dem Praktikum ergibt sich oft bereits ein konkretes Thema aus dem Bereich Marketing/Marktforschung, aber es können auch initiativ Vorschläge eingereicht werden. Nach erfolgreicher Fertigstellung der Arbeit wird ein individuelles Honorar oder eine Prämie gezahlt.
Praktikanten
Jährlich bietet GfK rund 200 Praktika für Schüler, Studenten im Grund- und Hauptstudium und Absolventen. Außerdem gibt es Aufgaben für bis zu 200 Werkstudenten. Studenten und Absolventen sollten drei bis sechs Monate Zeit für das Praktikum mitbringen. Gefragt sind Bewerber aus Wirtschaftswissenschaften, Sozialwissenschaften und Psychologie, außerdem Mathematiker, Statistiker und Informatiker. Da Daten die Grundlage der Marktforschung sind, hat der IT-Bereich innerhalb des Unternehmens einen sehr hohen Stellenwert. An Werkstudenten mit entsprechenden Fachkenntnissen besteht deshalb laufend Bedarf in der IT-Abteilung.
Neben gutem Englisch erwartet GfK vom Marktforscher-Nachwuchs vor allem eine hohe Affinität zu Zahlen. Erwünscht sind Fachkenntnisse in Marketing oder Marktforschung und statistischen Methoden. Je nach Studienfortschritt erhalten Studenten eine Vergütung von 600 bis 700 Euro. Die Einsätze von Werkstudenten und Absolventen werden je nach Aufgabengebiet und Vorkenntnissen vergütet. Bewerbungen um Auslandspraktika sollten direkt vor Ort erfolgen.
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