In Deutschland wird das Gros der Azubis nach Tarifvertrag bezahlt. Ist ein Betrieb keinem Tarif angeschlossen, so orientiert sich das Unternehmen meist trotzdem an der für die Branche üblichen Ausbildungsvergütung. Lediglich in Nischenberufen werden Lehrlinge ohne diese Vorgaben bezahlt. Dumping ist da nicht ausgeschlossen.
Im Jahr 2009 stiegen die Lehrlingsgehälter in den meisten Wirtschaftszweigen um 3,3 Prozent im Westen und satte 4,9 Prozent im Osten an. Das ist ein deutlich stärkerer Anstieg als im Vorjahr, als es "nur" zwei beziehungsweise 2,9 Prozent mehr gab. Im Schnitt verdient ein westdeutscher Azubi im ersten Lehrjahr 610 Euro. Bis zum dritten Lehrjahr steigt das Gehalt auf durchschnittlich 749 Euro. Sein ostdeutscher Kollege verdient mit 534 beziehungsweise 653 Euro leicht weniger.
Die Spannen bei den Gehältern unterscheiden sich um mehrere Hundert Euro zwischen den einzelnen Branchen und Lehrberufen. Generell gilt: In Industrie und Handel wird besser bezahlt als im Handwerk oder in den freien Berufen. Während beispielsweise ein westdeutscher Industrie-Azubi über alle seine Lehrjahre auf einen Schnitt von 751 Euro monatlich kommt, beendet sein Handwerkskollege mit 195 Euro weniger seinen Monat.
Lehrlinge, die wegen der weiten Entfernung des Ausbildungsbetriebs zu Hause ausziehen und eine eigene Bleibe suchen müssen, können Berufsausbildungsbeihilfe (BAB) für die Dauer der Lehre erhalten. Wer volljährig oder verheiratet ist oder ein Kind hat, kann auch dann BAB beziehen, wenn er in der Nähe der Eltern eine eigene Wohnung hat. Infos und Anträge gibt es bei der Arbeitsagentur.
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