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Im Clinch mit dem Känguru

Foto: Tourism Australia

Down Under ein bezahltes Praktikum zu finden, ist nicht ganz einfach. Denjenigen, die mit Eigeninitiative oder der Hilfe einer Vermittlungsagentur ans Ziel kommen, winkt jedoch eine kaum zu schlagende Mischung aus dynamischer Wirtschaft und Abenteuerspielplatz.

Thomas Kaltschmidt mag es explosiv. Er ist zwar erst 25, aber schon Bergbauingenieur im fünfköpfigen Planungsteam für Bohren und Sprengen im australischen Kohlebergwerk Dawson. Das liegt in Moura, im Herzen von Queensland. Angefangen hat alles mit einem Praktikum. Der junge Bergbauingenieur aus Sachsen nahm 2005 an einem European Mining Course teil, den die Universitäten Aachen, Delft in den Niederlanden, Helsinki in Finnland und Exeter in England gemeinsam anbieten. Besonders in der Studienphase in Großbritannien wurden die jungen Bergbauexperten von verschiedenen Unternehmen nachhaltig aufgefordert, sich doch bitte zu bewerben.

Gesagt, getan und so landete Kaltschmidt 2006 für ein dreimonatiges
Praktikum bei der Kohle fördernden australischen Tochter von Anglo American. "Da haben die gesehen, dass ich zupacken kann", erinnert er sich und daher konnte er schon ein Jahr später wieder nach Queensland zurückkehren zu Anglo Coal Australia, um seine Diplomarbeit zu schreiben. "Dafür konnte ich direkt an einer Machbarkeitsstudie arbeiten - das wäre bei uns eine Aufgabe für einen Ingenieur mit zehn oder 15 Jahren Berufserfahrung", erzählt Kaltschmidt.
"In Australien herrscht so ein Mangel an Fachpersonal, dass jeder, der
willig und fähig ist, schnell interessante Aufgaben kriegt." 2007 legte er seine Diplomarbeit in Deutschland vor, um dann prompt mit einem Dreijahresvertrag einzurücken zum Kohletagebau in Moura, 670 Kilometer nordwestlich von Brisbane. Dort bohrt und sprengt er jetzt: "Der Job macht Riesenspaß, ist aber auch sehr anstrengend, wir finden einfach nicht genug Personal."

Diese Geschichte ist typisch, in mehr als einer Hinsicht. Die positive
wirtschaftliche Lage in Australien und der Mangel an Arbeitskräften in vielen Branchen machen das Land offen für schlaue Leute aus dem Ausland. Außerdem lässt sich hier das Angenehme mit dem Nützlichen verbinden: Australien gilt als Abenteuerspielplatz mit hohem Freizeitwert, gleichzeitig ist das Land sicher und politisch stabil. Medizinische Versorgung und Lebensqualität sind ziemlich unschlagbar, außerdem sind alle großen internationalen Konzerne vor Ort, hier wird auf höchstem Niveau gearbeitet und geforscht.

Foto: Tourism Australia

Zudem hat Australien als "Marke" die Nase vorn. Zu diesem Ergebnis kommt die jährliche Messe der globalen Reiseveranstalter, auf der ein "Country Brand Index" veröffentlicht wird. Auf dem liegt Australien regelmäßig auf Platz eins und tatsächlich ist Down Under ein Traumziel: Über fünf Millionen Reisende kommen jährlich auf den Kontinent. Mehr als 150.000 davon auch aus den deutschsprachigen Ländern. Jeder vierte ist zudem Wiederholungstäter und fliegt immer wieder gerne in den Südpazifik.

Junge Leute, die jedoch tiefer eindringen wollen, als Mietwagen und vier Wochen Zeit es erlauben und mehr wieder mit nach Hause nehmen möchten, als Fotos vom Outback und das obligatorische Plüsch-Känguru, kommen am besten gleich für ein paar Monate. Ein Praktikum bietet sich da geradezu an, denn Australien ist nicht nur als Touristendestination ein Magnet, sondern auch ideal, um Auslandserfahrung zu sammeln und Englisch-Kenntnisse für das Geschäftsleben zu verbessern.

Es gibt kaum ein anderes Land, in dem sich interkulturelle Fähigkeiten besser trainieren lassen, schließlich ist jeder vierte Mensch mit australischem Pass nicht im Land geboren. Thomas Kaltschmidt beispielsweise arbeitet mit Amerikanern, Malayen, Südafrikanern und Indonesiern zusammen. "Hier in Moura arbeiten so viele Ausländer, dass es schon manchmal schwer ist, einen Aussie zu finden!" Tatsächlich ist das Land voller Immigranten aus aller Herren Länder, die am Nationalfeiertag "Australia Day" im Januar begeistert ihre neue Heimat feiern, aber zu Hause weiter ihre ursprüngliche Kultur und Küche pflegen. Chinesisch ist nach Englisch die am häufigsten gesprochene Sprache in Australien, gefolgt von Italienisch und Vietnamesisch, Griechisch und Arabisch.

Lesen Sie weiter: Praxissemester sind in Australien nicht üblich und Praktika zu finden, ist deswegen nicht immer einfach...

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