Eine Bewerbung bei einem australischen Unternehmen folgt nicht unbedingt dem deutschen Vorbild. Dicke Bewerbungsmappen mit möglichst vielen Zeugnissen sind nicht nötig. Ein lückenloser Lebenslauf mag in Deutschland nötig sein, nicht jedoch in Australien. Wer mal ein Jahr Auszeit genommen hat oder in einem anderen Bereich tätig war, wird genauso gerne genommen wie Leute mit ganz geraden Lebenswegen.
Eine Bewerbung besteht aus Anschreiben und Lebenslauf und - das ist das Besondere - aus persönlichen Referenzen, den sogenannten "references". Ehemalige Arbeitgeber, die einen Bewerbenden "empfehlen", stellen sich zu einem Gespräch zur Verfügung, das heißt: Name, Firma, Position und Telefonnummer müssen angegeben werden. Häufig erfolgen diese Anrufe übrigens tatsächlich. Also den Fürsprecher unbedingt vorab über seine Rolle informieren.
Das Anschreiben oder der "Cover Letter" ähnelt dem deutschen, doch beim Lebenslauf fangen die Unterschiede schon an. Das sogenannte "Curriculum Vitae" (CV) oder "Resumé" besteht aus einem Briefkopf mit den persönlichen Daten. Allerdings braucht es kein Foto, keinen Geburtsort, keine Religion und keinen Familienstand. Auch Geburtsdatum und Staatsangehörigkeit sind nicht notwendig. Im Anschluss sollte der Bewerber in kurzen Worten erklären, warum er in der Position arbeiten möchte. Erst dann folgen wie im deutschen Lebenslauf die beruflichen Erfahrungen. Dabei fängt die Aufzählung in der Gegenwart an und geht dann zeitlich in die Vergangenheit zurück. Genannt werden sollten neben den Daten der Titel, den man inne hatte, der Arbeitgeber, notfalls mit Erklärung, Aufgaben und besondere Leistungen während dieser Station.
Erst nach den beruflichen Fakten folgen Ausbildungsschritte und besondere andere Kenntnisse und Fähigkeiten. Am Ende werden die genannten Referenzen gelistet. Der Lebenslauf wird weder unterschrieben noch mit einem Datum versehen. Und: Kaum ein Unternehmen sendet Bewerbungsmappen zurück!