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Schnittstelle der Wirtschaft

Seit 2001 kennt die Logistikbranche nur Wachstum. Der Grund: Sie entwickelte sich vom reinen Transportunternehmer zum breit aufgestellten Systemanbieter.

Chancen

Noch vor einem Jahrzehnt galt für die Logistikbranche nur ein Dreiklang: packen, senden, lagern. Der Logistiker war nur der Lkw-Fahrer, vielleicht noch der Gabelstaplerfahrer. Doch das Bild hat sich gründlich gewandelt. Heute gilt der mittlerweile drittstärkste Wirtschaftszweig als Schnittstellendisziplin par excellence, weil sie branchenübergreifend und weltweit rund um die Uhr dafür sorgt, dass Güter und Waren zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort sind. Das Spektrum ist aber nicht nur mehr der Transport von A nach B, sondern die Branche plant, gestaltet und steuert Waren- und Informationsströme in der Wirtschaft.

Die Logistikbranche setzte damit im Jahr 2007 rund 204 Milliarden Euro um und beschäftigt etwa 2,7 Millionen Menschen, jeweils zur Hälfte in der Industrie sowie Handel und im Logistikdienstleistungssektor. Damit arbeiten sie nicht nur bei reinen Transportunternehmen, sondern auch auf und in Umschlagplätzen wie Flughäfen oder See- und Binnenhäfen.

Natürlich war es auch die Digitalisierung und die Globalisierung, die der Branche zum Aufstieg verholfen hat. Dank der neuen Kommunikationsmöglichkeiten und dem weltweiten Zusammenwachsen der Märkte spielt es keine Rolle mehr, wo etwas produziert wird. Wohl aber, wie Unternehmen ihre Arbeitsteilung und damit ihre Wertschöpfungskette aufrecht erhalten können - und sie sind hier auf die Kompetenz der Logistikbranche angewiesen. Heute übernehmen Logistiker als Dienstleister zum Beispiel das Einkaufswesen, weil sie wissen, wo sich welche Waren am günstigsten kaufen lassen, welche Zollhürden es möglicherweise gibt und wie die Ware rechtzeitig am Bestimmungsort eintrifft. So hat sich die klassische "Just-in-Time-Lieferung" zu einer "Just-in-sequence-Lieferung" ausgeweitet: Es kommt darauf an, dass Waren in einer Reihenfolge vorsortiert sind, um sie direkt weiterverarbeiten zu können.

Diese völlig neuen Anforderungen haben dazu geführt, dass sich das Leistungsspektrum der Branche noch weiter vergrößert hat. Statt Güter zu transportieren, lagern und umzuschlagen, kann die Vereinbarung den zugehörigen Informationsfluss sowie die den Personal-, Finanz- und Energiebedarf mit einschließen, wie es die Deutsche Bank Research in eine Branchenanalyse Oktober 2008 formulierte: "Im Extremfall vergeben Industrieunternehmen die Organisation ihrer gesamten Wertschöpfungskette an externe Logistikdienstleister."

Foto: RSt/Pixelio

Jobs

Erste Logistikunternehmen nutzen ihr Know-how und treten als Unternehmensberater auf, die individuelle Kundenlösungen im Bereich des Supply Chain Management anbieten können. Sie werden vor Ort im Unternehmen als Berater tätig, wickeln schon heute das Beschaffungswesen für Teile der Bundeswehr ab oder kümmern sich um unternehmensinterne Logistik. Das wiederum hat zur Folge, dass die Branche Spezialisten braucht. In den kommenden fünf bis acht Jahren, so schätzt Professor Peter Klaus von der Fraunhofer-Arbeitsgruppe für Technologien der Logistik-Dienstleistungswirtschaft in Nürnberg, wird die Zahl der Arbeitsplätze in der Logistikwirtschaft um 20 Prozent steigern.

Das gilt natürlich auch für Akademiker. So finden vor allem Wirtschaftsingenieure interessante Jobalternativen. Mehr als 100 Universitäten und Fachhochschulen bieten Vorlesungen oder sogar Spezialausbildungen mit dem Label "Logistik" an. So werden nach Schätzungen der Bundesvereinigung Logistik jedes Jahr 7.000 Ingenieure mit dem Schwerpunkt Logistik ausgebildet - 5.000 zu wenig.

Sie treffen auf ein Land mit vielen Logistikvorteilen. So definierte die Weltbank 2007 einen sogenannten Logistics Performanxe Index (LPI), der die Attraktivität des Landes als Logistikstandort wiedergeben soll. In dem Ranking unter 150 Ländern landete Deutschland nach Singapur und Holland auf Platz 3. Es hat eine gut ausgebaute Verkehrsinfrastruktur, verfügt über einen hohen Industrialisierungsgrad - Produktion bedarf eine Logistikleistung in wesentlich höherem Maße als Dienstleistung - und Deutschland ist durch seine Lage in Zentraleuropa ein Transitland.

Risiken

Wie in jeder anderen Branche auch steht die konjunkturelle Entwicklung als Risikofaktor an erster Stelle. Läuft es schlecht, schlägt das auf die Logistikbranche durch. Allerdings sind die Auswirkungen nicht ganz so heftig wie in anderen Branchen - im Gegenteil: Nach derzeitigen Schätzungen verlangsamt sich nur das Wachstum.

Hinzu kommt das Thema Energie. Steigen die Energiepreise, bekommt automatisch auch die Branche ein Problem, die zwar ihre Arbeitsprozesse noch weiter optimieren und effizienter gestalten kann. Die Chancen, die gestiegenen Kosten an die Kunden weiterzureichen, sind aber nur begrenzt. Vor allem im reinen Transportgeschäft dürfte damit der ohnehin schon schwere Preiskampf noch schärfer werden.

Zum Problem können auch äußere Rahmenbedingungen werden: Wenn die Bundesregierung nicht weiter am Verkehrsnetz dranbleibt, weil es an den Finanzen hapert, wird Deutschland den jetzigen Spitzenplatz langfristig verlieren. Der Blick muss aber auch noch nach Europa gehen, herrschen dort noch immer unterschiedliche Wettbewerbsbedingungen, etwa unterschiedliche Mineralölsteuern. Hier gilt es, langfristig einheitliche Bedingungen zu schaffen.

Ganz entscheidend aber wird es sein, wie die Unternehmen die neuen Trends für sich nutzen können. Gewinner werden die sein, die die hohen Ansprüche der Kunden umsetzen können und durch Übernahme Teil- oder ganzer Aufgaben aus deren Wertschöpfungsbereich ihr Portfolio noch weiter ausbauen können. (jul)

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