Neben Unternehmensgröße und Region spielt die Branche bei der Einkommenshöhe eine entscheidende Rolle. Zum einen, weil es den Wirtschaftszweigen unterschiedlich gut geht, zum anderen, weil sie sich historisch bedingt andere Gehaltsniveaus leisten.
Zu den Gutbezahler-Branchen mit überdurchschnittlichen Gehältern zählen: Banken und Finanzdienstleister, Pharma- und Chemieindustrie, Medizintechnik, Automobilindustrie, Biotech, IT und Elektrotechnik, Anlagen- und Maschinenbau, Kosmetik und Konsumgüter, Unternehmensberatung, Energieunternehmen, Versicherer.
Im guten Mittelfeld liegen Medien und Presse, Bekleidung, Textil und Handel, Teile der Bauwirtschaft sowie die Telekommunikation. Chronisch schwach auf der Brust sind die Gehälter in Werbung und PR, Logistik, Steuerberatung und Wirtschaftsprüfung, Personalberatung, öffentlichem Dienst, Touristik, Recht sowie Zeitarbeit, Handwerk, Gastronomie und Hotellerie.
Die Branchenunterschiede schlagen sich dabei stärker in den Gehältern sehr spezialisierter Positionen im Vertrieb oder in Forschung und Entwicklung nieder. Branchenübergreifende Funktionen wie Controller oder Personaler sind weniger stark betroffen. Da orientieren sich Unternehmen nicht so stark an der eigenen Branche, sondern am Gesamtarbeitsmarkt.
Ingenieure auf Stellensuche treffen es in Sachen Gehalt in der Chemie- und Pharmabranche derzeit am besten. Dort verdient ein Projektmanager nach einer Studie der VDI Nachrichten im Schnitt 66.000 Euro. Auf den Plätzen zwei und drei der Vergütungshitliste folgen der Fahrzeugbau (65.000 Euro) und die Energieversorger (64.800 Euro). Schlusslichter bei der Ingenieursvergütung waren und bleiben das Baugewerbe und die Ingenieur- und Planungsbüros.
Positiv auf die Gehälter schlagen sich endlich die gestiegenen Umsätze in der IT-Branche nieder. Davon profitieren, so das Branchenmagazin Computerwoche, Fach- und Führungskräfte - allerdings in unterschiedlichem Ausmaß. Während IT-Führungskräfte im Schnitt fast fünf Prozent mehr verdienten, legten die Spezialisten nur um rund ein halbes Prozent zu. An Berufseinsteigern ist dieser Aufwärtstrend meist vorübergegangen. Lediglich Bewerber mit Spezialqualifikationen lassen sich die Unternehmen zurzeit ein bisschen mehr kosten.
Am Besten in der Branche bezahlt werden derzeit SAP-Berater mit 63.000 Euro im Jahr (ohne Personalverantwortung), am unteren Ende rangieren Webdesigner (36.000 Euro) und Webentwickler (38.600 Euro). Die Top-Branchen für SAP-kundige Berater sind Consultingfirmen, Softwarehersteller und Systemhäuser. Administratoren und Entwickler verdienen in Banken, Versicherungen und der Auto-, Anlagen- und Maschinenbauindustrie am besten.