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Die schriftliche Bewerbung

Was Personaler lesen wollen

Foto: SXC

Wenn Sie sich nicht sicher sind, empfiehlt es sich (noch), den klassischen Weg einzuschlagen und auf eine Online-Bewerbung zu verzichten. Je nach Job kann eine Online-Bewerbung aber auch verlangt werden. Bei Zweifeln hilft ein Anruf. Deshalb ist noch niemand abgelehnt worden. Hilfreich ist eine erweiterte Recherche, etwa in Online-Stellenbörsen: wie lange die ausgeschriebene Position schon beworben wird, ob mehrere Stellen gleichzeitig zu besetzen sind und wie aktuell die Anzeige ist.

Nichts ist wichtiger als die erste Begegnung. Bruchteile von Sekunden entscheiden über "hopp" oder "top". Gutes Aussehen, Auftreten und Benehmen öffnen zweifellos Türen. Auch die Qualität und Lesbarkeit der Visitenkarte wird häufig unterschätzt. Nichts anderes ist Ihre schriftliche Bewerbung: Bitte um Eintritt, Visitenkarte, erster Kontakt. Entsprechend bedeutsam sind nicht nur Qualifikationen und Nachweise, sondern auch Form und Präsentation der Bewerbungsmappe mit Anschreiben, Lebenslauf, Anlagen und gegebenfalls "die dritte Seite". Bei Initiativbewerbungen bietet sich auch und eine Kurzpräsentation an.

Die Infokästen in den Unternehmensporträts der Jobguide-Buchreihe geben Auskunft über Namen und Kontaktadressen der Ansprechpartner, meist auch über die gewünschte Form der Bewerbung. Diese Informationen finden Sie aber auch in den Unternehmensportraits in unserer Arbeitgeberdatenbank. Bei Unternehmen, die hier nicht vertreten sind, sollten Sie zum Beispiel über eine Web-Recherche klären, welche Art von Bewerbung das Unternehmen erwartet: Papier, E-Mail oder über ein Online-Formular auf der Website.

 

Präsentation

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Für Papierbewerbungen gilt der Grundsatz: ansprechend, übersichtlich und praktisch. Ein Schnellhefter in nicht allzu grellen Farben ist ratsam. Das zwingende Format ist DIN A4. Klarsichthüllen für jedes Dokument füllen die Mappe unnötig - weglassen! Lieber in qualitativ hochwertiges 80- oder 90-Gramm-Papier investieren. Wenn beigelegte Kopien aus dem gleichen Papier bestehen, wirkt die Bewerbung wie aus einem Guss. Kopierstreifen und -schatten sind ein absolutes Tabu. Unlesbare Elemente weisen auf mangelnde Sorgfalt hin. Die Schriften Arial oder Times New Roman sind die Favoriten für Bewerbungsschreiben. Eine Größe von zehn oder elf ist empfehlenswert. Kleingedrucktes ist auch hier verdächtig.

Nichtsdestotrotz: Mut haben zur individuellen Gestaltung! Mit einer persönlichen Note hebt sich die Mappe eventuell aus dem hohen Stapel der Konkurrenten heraus. Umwerben Sie das Unternehmen mit einem individuellen Eröffnungsblatt als erste Seite der Bewerbungsunterlage.

Aufgebaut wie eine Werbeanzeige finden in angemessener Schriftgröße Name, Position und Unternehmen Platz. Foto und Adressdaten runden das Erscheinungsbild ab. Es empfiehlt sich, die komplette Adresse inklusive Telefonnummer an mindestens zwei Stellen aufzuführen: im Briefkopf des Anschreibens und im tabellarischen Lebenslauf.

Unternehmen legen Wert darauf - auch zur Optimierung ihres Personalmarketings - zu erfahren, ob Sie sich initiativ bewerben oder aufgrund welcher redaktionellen Veröffentlichung beziehungsweise Stellenanzeige. Geben Sie deshalb immer das Medium an, aufgrund dessen Sie aufmerksam geworden sind, und nennen Sie gegebenenfalls den Titel der Stellenanzeige mit Kennziffer, Zeitung und Erscheinungsdatum oder Website.

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Anschreiben

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Das Anschreiben ist die eigentliche Visitenkarte. Es stellt bei Bewerbungen auf konkrete Stellenausschreibungen die Brücke zwischen Anzeige und Lebenslauf her und soll als loser Brief auf der Mappe oder aber als erstes Blatt unter dem Deckblatt liegen. Deshalb sollte diesem Teil der Bewerbung besondere Aufmerksamkeit geschenkt werden.

Die Einhaltung formaler Standards der Briefgestaltung, also Orthographie, Grammatik und Zeichensetzung sind unbedingt zu beachten. Selbst ein fehlendes Komma fällt auf und wirkt nachlässig. Deshalb Freunde und Bekannte bitten, Korrektur zu lesen.

Ein gutes Anschreiben zeigt in jedem Satz, warum der Bewerber qualifiziert für den Job und nützlich für das Unternehmen ist. Als Leitbild dient im Idealfall die Anzeige oder - hier wie bei Jobguide - ein redaktionelles Porträt des Arbeitgebers. Schreiben Sie, mit welchen Erfahrungen und Qualifikationen Sie die Anforderungen (unbedingt alle ansprechen!) erfüllen. Sind Gehalt und Eintrittstermin gefragt, darf auch diese "Antwort" nicht fehlen. Gesundes Selbstbewusstsein ist genauso nützlich wie eine klare Beweisführung mit Fakten. Der Bewerber preist sich als Problemlöser für das Unternehmen an. Allerdings darf es nicht überheblich und übertrieben wirken.

Passiv und Nominalstil auf jeden Fall vermeiden. Aktiv formulierte Sätze mit vielen Verben und ohne Füllwörter sind gefragt. Sie klingen dynamisch und beweisen Tatkraft und Initiative. Zudem liest es sich leichter. Mehr als fünf Absätze, jeweils durch eine Leerzeile getrennt, sollten es aus Gründen der Übersichtlichkeit nicht sein. Der Gesamtumfang darf eine Seite mit etwa 25 Textzeilen nicht übersteigen.

Auch der Rahmen muss stimmen. Eine vollständige Betreffzeile beinhaltet die offene Stelle sowie Zeitung und Tag, an dem die Anzeige erschienen ist. Die Anrede kann "Sehr geehrte Damen und Herren" lauten, wenn der Ansprechpartner nicht bekannt ist. Ansonsten unbedingt direkt adressieren - wirkt persönlicher.

Die Formel "Mit freundlichen Grüßen" eröffnet den Abschluss. Darunter sollte mit schwarzer oder blauer Tinte signiert werden. Vor- und Zunamen gedruckt wiederholen. Die Anlagen müssen nicht einzeln aufgeführt werden. Das bloße Wort "Anlagen" reicht.

Gab es keine konkrete Stellenanzeige und hast Du selbst die Initiative ergriffen, sollte dies aus dem Anschreiben hervorgehen: Unternehmen schätzen Mitarbeiter, die nicht darauf warten, dass jemand auf sie zukommt. Bei einer Initiativbewerbung besteht die Chance, sich bei einer Firma gegenüber deutlich weniger Konkurrenz zu präsentieren, als bei einer Bewerbung auf eine konkrete Stellenausschreibung. Wichtig ist dabei, dass das Anschreiben erkennen lässt, dass sich der Bewerber über das Unternehmen und mögliche Einsatzgebiete gründlich informiert hat.

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Lebenslauf

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Ein Leben im Zeitraffer: Übersichtlichkeit und Zielgerichtetheit sind die Kriterien, die beachtet werden müssen. Schließlich hat der Lebenslauf den Sinn, die wichtigsten Informationen zu Person und Werdegang kurz und prägnant auf einer Seite (!) zusammenzufassen.

Die beste Wahl dafür ist ein zweispaltiger Aufbau mit Gliederungsschwerpunkten und Daten links (ein Viertel der Seite) sowie Detailausführungen rechts. Akribische Datenarbeit und -aufzählung ist überflüssig. Angabe von Monats- und Jahreszeiträumen reicht. In Deutschland ist es immer noch üblich, chronologisch zu lesen, also die aktuellste Position am Schluss. Andersherum ist es eher bei internationalen Bewerbungen üblich und bürgert sich hierzulande allmählich ein. Das heißt: Die aktuelle Tätigkeit zuerst zu nennen, ist also auch möglich.

Doch Vorsicht: Zeitliche Lücken über drei Monate beflügeln die Phantasie. Nichts aufzuführen heißt nichts getan. Lieber die Lücken mit (sinnvollen) Aktivitäten füllen, dabei auf negativ besetzte Aussagen ("ohne Beschäftigung") verzichten. Meist wird der Lebenslauf quer gelesen - dem sollte man entgegenkommen: im Telegrammstil verfassen, Füllworte streichen. Faustformel: eine Information pro Zeile. Gliedern Sie nach Schwerpunkten:

Persönliche Daten
Bildungsweg
Berufserfahrung
Zusatzqulifikationen
Sprachkentnisse
Besonderheiten
Datum und Unterschrift
Foto

 

Persönliche Daten

Es gilt, sich immer nach dem Minimalansatz zu richten. Es reichen Name, Geburtsort, Familienstand und Geburtsdatum. Die Berufe der Eltern nur bei absolutem Bezug zur Stelle angeben, wenn sie also Vorteile versprechen. Gleiches gilt für Konfession und Nationalität.

 

Bildungsweg

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Die Schulzeit sollte in einer Zeile abgearbeitet werden, etwa so: "09.1991-07.2003 Grundschule, Gymnasium, Abitur". Detailangaben stören nur. Zu den Angaben über das Studium gehören Start- und Endzeitpunkt, Name und Ort der Hochschule, Studienrichtung, Abschluss und gegebenenfalls interessante Informationen wie das Thema der Abschlussarbeit, Abschlussnote und Interessenschwerpunkte. Übertragen gilt das für den Ausbildungsgang.

 

Berufserfahrung

Alle Stationen nach Studium oder Ausbildung müssen lückenlos dokumentiert werden. Neben den Angaben zum Unternehmen und zur Funktion sollten jeweils drei bis fünf Aufgabenbeschreibungen aufgeführt werden, die umso detaillierter sein sollten, je länger man bei einem Unternehmen beschäftigt war. Frühere Berufserfahrungen sind die besten "Verkaufsargumente", solange sie zur beworbenen Stelle passen.

 

Zusatzqualifikation

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Geben Sie längere Weiterbildungsmaßnahmen an. Bei Seminaren oder Trainings ist wichtig, dass sie noch einen aktuellen Bezug haben.

 

Sprachkenntnisse

Sprachkenntnisse, die über das Basiswissen hinausgehen, gehören in den Lebenslauf. Bewertungen vornehmen: sehr gut, verhandlungssicher, konversationssicher.

 

Datum und Unterschrift

Wie das Anschreiben muss auch der Lebenslauf unterschrieben werden. Am besten mit schwarzer oder blauer Tinte oder Filzstift. Auf keinen Fall mit einem Kugelschreiber.

 

Besonderheiten

Bewerber machen sich häufig durch Zusatzangaben interessant und heben sich so von der Masse ab. Wer als Vorsitzender eines Vereins oder einer gesellschaftlichen Runde tätig ist, beweist Engagement. Mitgliedschaft in Sportvereinen ist ein Indiz für Teamfähigkeit. Eine ausgewogene Mischung an Hobbys zählt, es müssen nicht einmal die spektakulärsten sein.

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Foto

Foto: SXC

Neben den gebündelten Informationen der erste visuelle Kontakt: deshalb keine Urlaubs- oder Amateur-Schnappschüsse verwenden. Auch (schlecht ausgeleuchtete) Automaten sind zu meiden. Bilder von einem professionellen Fotografen sind nicht preiswert, aber eine unbedingt notwendige Investition.

Die Kleidung sollte der Stelle und der derzeitigen Position angemessen sein. Gesamtausdruck: seriös, freundlich, positiv. Auf die Rückseite der Fotos gehört der Name, falls aus einem Stapel von Bewerbungen eines der Fotos herausfällt. Grundsätzlich gehört das Lichtbild rechts oben auf den Lebenslauf oder auf ein separates Deckblatt. Zum Befestigen Haftetiketten benutzen, auf keinen Fall Büroklammern oder Tacker.

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Anlagen

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Die Anlagen folgen hinter Anschreiben und Lebenslauf nach ihrer Bedeutung sortiert. Arbeitszeugnisse belegen die beruflichen Positionen nach dem Studium. Danach folgen Hochschulzeugnisse und Nachweise zu Praktika während des Studiums. Dahinter gehören Ausbildungs- und Arbeitsstationen vor dem Studium, ganz unten in die Mappe die Hochschulzugangsberechtigung.
In den einzelnen Kategorien liegt das aktuellste Papier zu oberst. Alle im Lebenslauf genannten Abschlüsse sind möglichst aufzuführen. Auch wenn sich über den tatsächlichen Wert streiten lässt. Grundsätzlich sollten nur Kopien verschickt werden, die nicht beglaubigt sein müssen. Arbeitgeber fordern oft bei Bedarf die Originale an. Das reicht völlig aus.

Es gilt die Höchstzahl von 15 Anlagen. Wer mehr hat, muss auswählen - Mut zur Lücke. Es interessieren vor allem die Qualifikationen, die für die ausgeschriebene Stelle interessant sind. Das Abiturzeugnis darf als erstes rausfliegen. Bescheinigungen für Auslandspraktika sollten übersetzt werden, sofern sie nicht auf Englisch verfasst sind.

Hochschulabsolventen sollten ihre Praktika lückenlos darlegen. Kandidaten mit Berufserfahrung sollten beispielsweise auf Nachweise über Ferienjobs am Kiosk verzichten. Ebenso auf Unterlagen, die lediglich Grundkenntnisse in Englisch belegen. Das wird heutzutage vorausgesetzt. Sprachdiplome, Fachenglisch- oder TOEFL-Nachweise können Punkte bringen. Gleiches gilt für EDV-Kenntnisse: Basiswissen sollte vorhanden sein. Nachweise zu darüber hinausgehendem Wissen sind nützlich. Doch Vorsicht: Uralt-Bescheinigungen gehören in den Papierkorb.

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Die dritte Seite

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Hinter Anschreiben und Lebenslauf kann diese Seite folgen. Unter dem Motto "Was Sie noch über mich wissen sollten" können Bewerber noch einmal klar machen, was sie wollen und wer sie sind. Allerdings schreiben sich manche Bewerber um Kopf und Kragen und liefern oft gute Argumente zum Abweisen der Bewerbung.
Die "Dritte Seite" erfüllt dann Ihren Zweck, wenn sie keine Selbstverständlichkeiten transportiert und tatsächlich das Interesse an dem Unternehmen belegen kann. Besonders gut: Informationen, die einen gewissen Rechercheaufwand vermuten lassen.
Gefahren lauern, wenn Raum für Spekulationen gelassen wird (beispielsweise: Warum wird der Bewerber nicht bei seinem bisherigen Unternehmen befördert?) und wenn ungeschickt formuliert wird.

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Kurzpräsentation

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Bei einer Initiativbewerbung bietet sich anstelle eines Lebenslaufs eine Kurzpräsentation an. Sie soll die Qualifikationen des Bewerbers in den Mittelpunkt rücken.

Zu Beginn sollte klar die Zielposition genannt werden, gegebenenfalls zwei bis drei verwandte Jobs. Die biographischen Daten sollten den Abschluss bilden, um nicht von den eigentlichen "Verkaufsargumenten" abzulenken. Ein Foto gehört ebenso dazu wie zum Lebenslauf.

Wichtig ist eine präzise Aufarbeitung des Könnens und der Qualifikationen, die keine Fragen offen lässt. Dazu gehören auch die Ergebnisse bisheriger Tätigkeiten. Nicht vergessen: Auf diese eine Seite gehören erneut Adresse, Telefonnummer und E-Mail-Adresse.

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