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Investieren in die Ich-AG

Weiterbildung ist ein lukratives Geschäft und längst nicht jeder Anbieter ist seriös.

Welche Weiterbildungsmaßnahmen gibt es? Die Jobguide-Redaktion gibt Tipps, wie Sie am besten in Ihren Marktwert investieren und worauf Sie bei der Auswahl  einer passenden Weiterbildung achten sollten. Was und vor allem wie sollten Ingenieure, IT-Spezialisten oder vielleicht auch Geisteswissenschaftler in die Zukunft investieren und welche wirtschaftnahen Studienangebote gibt es? Wann ist ein MBA (Master of Business Administration) sinnvoll? Was müssen Sie beim MBA beachten? Unser MBA-ABC hilft Ihnen durch das MBA-Kauderwelsch. 

So sichern Sie Ihren Marktwert

Die Wirtschaft verändert sich so rasant wie noch nie. Wer mithalten will, kommt um Weiterbildung nicht herum. Das Problem: Der Markt ist riesig.

Technische Neuerungen, Umstrukturierungen, Unternehmensübernahmen, Standortverlagerungen: Rasanter als heute hat sich die Wirtschaft nie verändert. Keine Branche ist davor gefeit. Jobsicherheit gibt es für niemand mehr. Mehr denn je muss sich der Einzelne um seine Beschäftigungsfähigkeit kümmern - Fachleute sprechen von Employability.

Wer darauf wartet, dass ihn sein Chef zum Seminar schickt, kann oft lange warten. Denn Weiterbildung ist längst zur Holschuld geworden: Jeder ist selbst dafür verantwortlich, seine Qualifikation up-to-date zu halten, um seinen Job zu
behalten oder schnell einen neuen zu finden. Und auch mit finanzieller Unterstützung seines Arbeitgebers kann nicht mehr jeder rechnen.

Doch welche Weiterbildung ist die richtige? Der erste Schritt sollte stets die
Analyse des eigenen Profils sein. Ziehen Sie daher Bilanz: Wo waren Sie bisher erfolgreich? Was können Sie besonders gut? Und nicht zuletzt: Was macht Ihnen Spaß? Denn langfristig ist es nicht sinnvoll, in einen Job zu investieren, der Ihnen nicht liegt. Nur wer seinen Fähigkeiten und Neigungen entsprechend arbeitet, ist auch wirklich gut. Ein Ingenieur, der gern verkauft, sollte daher
lieber seine Vertriebskenntnisse und Verkaufsfähigkeiten stärken, statt eine technische Weiterbildung zu machen.

Ingenieure können auf keinen Fall falsch liegen, wenn sie in ihre betriebswirtschaftlichen Kenntnisse investieren. Ob Rechnungswesen, Controlling oder Investitionsplanung - alles was hilft, die Wirtschaftlichkeit zu erfassen oder zu erhöhen, ist gefragt, denn wenn Ingenieure Karriere machen, dann haben sie als Projektmanager oder Führungsverantwortlicher irgendwann zwangsläufig mit kaufmännischen Themen zu tun.

Im Blick sollten deshalb auch nicht nur Fachkenntnisse, sondern Schlüsselqualifikationen wie Teamfähigkeit, Führungsfähigkeit oder Projektmanagement-Wissen stehen. Auch Sprachkenntnisse und interkulturelle Kompetenz sind für viele Aufgaben sinnvoll, gerade in international tätigen Unternehmen.

Um das richtige Angebot zu finden, gilt es zunächst, die Form der Weiterbildung zu definieren und den zeitlichen und finanziellen Aufwand zu analysieren. Manchmal vermitteln auch kürzere Kurse das notwendige Wissen. Es muss nicht immer gleich ein Studium sein. Natürlich kann man mit anerkannten Abschlüssen
besser punkten als mit einem VHSKurs, dennoch sollte man sich nicht von den
vielfach überzogenen Versprechen der Anbieter blenden lassen.

Das gilt vor allem für den Abschluss zum Master of Business Administration (MBA). Längst nicht jeder Studiengang taugt etwas - und beim MBA zählt nicht der Titel, sondern das Renommee der Schule, an der er erworben wurde. Als akademischer Abschluss darf der MBA in Deutschland nur unter bestimmten
Voraussetzungen geführt werden, was manche Anbieter gern verschweigen. Wer auf Nummer sicher gehen will, sollte beim Wissenschaftsministerium seines Bundeslandes nachfragen.

Zwar gelten gerade Ingenieure als Zielgruppe für das General-Management-Studium, doch zu einem automatischen Karrierekick führt der MBA nicht. Was zählt, ist immer das Gesamtbild und die berufliche Leistung.
Auch die enorme Belastung bei einem berufsbegleitenden Studiengang ist nicht zu unterschätzen: Ein gutes Programm bedeutet meist zwei Jahre Verzicht auf Freizeit.

Nicht nur im MBA-Markt gilt: Weiterbildung ist ein lukratives Geschäft und längst nicht jeder Anbieter ist seriös. Leider ist der Weiterbildungsmarkt sehr unübersichtlich. Experten des Kommunikationsunternehmens Lünendonk (www.luenendonk.de) schätzen die Zahl der Weiterbildungsanbieter hierzulande auf 5.000 bis 10.000 Unternehmen. Nach Schätzungen von Branchenkennern bieten in Deutschland rund 40.000 Trainer ihre Seminare und Workshops - zu allen nur denkbaren Themen - an.

Aussagekräftige Vergleiche über Qualität und Preis-Leistungs- Verhältnis gibt es daher nicht. Einen Versuch, etwas Licht ins Dunkel zu bringen, hat die "Stiftung
Warentest" (www. warentest.de) mit ihren "Weiterbildungstests" gestartet. Verbraucher können hier - meist kostenpflichtig - Checklisten zu Online-Kursen abrufen, Tipps zu spezifischen Weiterbildungen abfragen oder in Datenbanken
suchen. Gute Adressen findet man auch beim Wuppertaler Kreis e.V. (www.wkr-ev.de), in dem sich 50 renommierte Weiterbildungseinrichtungen zusammengeschlossenhaben.


In vielen Fällen bleibt aber nur die Eigenrecherche: Wie professionell sind die Unterlagen? Wie gut ist die Beratung? Welche Angaben gibt es zu den Dozenten? Wie ist das Preis-Leistungs-Verhältnis? Je teurer das Angebot, desto
sorgfältiger sollte die Recherche sein. Lassen Sie sich Referenzen geben und fragen Sie bei Teilnehmern und Unternehmen nach, was die Weiterbildung gebracht hat. Schauen Sie sich die Räumlichkeiten an und besuchen Sie eine
Probestunde.

Einfacher ist die Sache bei Fernkursen. Als einziges Segment im Weiterbildungsmarkt unterliegt der Fernunterricht staatlicher Kontrolle. Qualität und Organisation werden von der Zentralstelle für Fernunterricht (ZFU) überprüft und müssen die im Fernunterrichtsschutzgesetz beschriebenen Standards erfüllen. Auch die inhaltliche Qualität wird dabei geprüft. Jeder Fernlehrgang braucht eine Zulassung, deren Nummer in den Broschüren genannt werden muss.

Größter Vorteil des E-Learning: Man lernt, wann und wo man will. Der Lernstoff ist in Studienbriefen aufbereitet, Hausaufgaben werden per E-Mail eingeschickt. Für Fragen gibt es Tutoren, manchmal ergänzend Präsenzseminare.
Dabei ist über Fernunterricht nahezu jedes Bildungsziel erreichbar. Man kann seine Sprach- oder Computerkenntnisse erweitern, sich auf IHK-Prüfungen vorbereiten oder einen Hochschulabschluss erwerben.

Bärbel Schwertfeger

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