2. November 2009 - Angehende Ärzte haben derzeit beste Aussichten, einen Job zu finden. Mitten in der Krise herrscht Vollbeschäftigung bei den Medizinern - und das zu immer besseren Arbeitsbedingungen.
Die Zahl der arbeitslos gemeldeten Ärzte ging im August im Vergleich zum Vorjahr um zehn Prozent auf 2.687 zurück, berichtet die FAZ. Dem stehen 4.000 offene Stellen in deutschen Krankenkäusern gegenüber. Ein Grund für diese Lücke: Jeder fünfte Mediziner gehe nach dem Studienabschluss nicht ins Krankenhaus, beklagt Ärztekammerpräsident Jörg-Dietrich Hoppe. Der Klinikjob scheint für viele zu unattraktiv. Obwohl die Arbeitszeiten drastisch gesunken und die Gehälter "international konkurrenzfähig" seien, wie Georg Baum, Hauptgeschäftsführer der Deutschen Krankenhausgesellschaft, betont. Ein Assistenzarzt im dritten Jahr verdiene 56.500 Euro, ein Facharzt 81.000 Euro und ein Oberarzt 101.000 Euro im Jahr. Hinzu kämen gute Weiterbildungsmöglichkeiten und zum Teil auch eine Betriebsrente.
Aber auch außerhalb der Kliniken sind die Jobchancen gut. Vor allem in Ostdeutschland und in ländlichen Regionen werden Haus- und Fachärzte dringend gesucht. Und die Nachfrage steigt, denn Tausende niedergelassene Ärzte werden sich in den nächsten Jahren zur Ruhe setzen.
Quelle: FAZ´
2. November 2009 - Der neue Chef des Stolberger Arzneimittelherstellers Grünenthal, Harald Stock, will an den hohen Investitionen für seine Produktentwicklung festhalten.
2009 sollen 2o Prozent vom Umsatz in die Forschung und Entwicklung fließen. Der Gewinn werde im laufenden Jahr um mehr als 50 Prozent auf rund 110 Millionen Euro steigen. Den Profit bringen Schmerzmittel wie Tapentadol oder Zaldiar.
Quelle: FTD
5. Oktober 2009 - Da die Zahl der über 65-Jährigen Bundesbürger kontinuierlich steigt, rechnen Experten damit, dass ein internationaler Leitmarkt für "Welfare Technologies" entstehen wird, der innovative Technik mit gesundheitsbezogenen Dienstleistungen verknüpft.
Im Jahr 2020 wird schon jeder vierte Deutsche über 65 Jahre alt sein, und schon heute wollen 95 Prozent der älteren Menschen so lange wie möglich zu Hause leben, berichten die VDI Nachrichten. Hier entstehe ein Markt für altergerechnet Dienstleistungen, der auch Jobs schaffen werde. So experimentieren Forscher bei der Telekom zurzeit etwa an einem Apple-iPhone, das als Schnittstelle für intelligente Assistenzsys-teme dient. In Friedrichshafen beispielsweise schicken Patienten ihre Blutdruckwerte bereits per Internet direkt zum Arzt. Ein anderes Feld ist der altersgerechte Wohnungsumbau, den die staatliche Förderbank KfW mit zweistelligen Millionenbeträgen unterstützt.
Quelle: VDI Nachrichten
5. Oktober 2009 - Der US-Pharmariese Eli Lilly schlägt einen harten Sparkurs ein: Fast 14 Prozent der weltweit 40.500 Stellen sollen abgebaut werden.
Der Konzern kämpft derzeit mit dem Wettbewerb, der durch preiswerte Nachahmerprodukte (Generika) entsteht. Bis Ende 2011 soll eine Milliarde US-Dollar eingespart werden. In Deutschland hat das Unternehmen rund 1.000 Mitarbeiter.
Quelle: Reuters
3. August 2009 - In der Biotechnologie sind die Berufsaussichten vor allem im roten, also medizinisch-pharmazeutischen Bereich gut. Mau sieht es dagegen in der Pflanzen-Biotechnologie, dem grünen Sektor aus.
Carsten Roller vom Verband Biologie, Biowissenschaften und Biomedizin in Deutschland (VBIO) sieht gute Jobchancen auf der roten Seite: "Etwa 80 Prozent der Biotech-Stellen liegen in diesem Bereich". Viele Krankheiten ließen sich mit klassischen Medikamenten noch nicht heilen, daher mangele es in der medizinisch-pharmazeutischen Biotechnologie nicht an Arbeit. Für die Produktion seien auch Absolventen ohne Doktorhut geeignet, in Forschung und Entwicklung werde aber eine Promotion vorausgesetzt, betont Roller. Gute Jobchancen bietet auch die industrielle, weiße Biotechnologie. Konzerne wie BASF und Evonik setzen auf biotechnologische Prozesse, aber auch kleinere Firmen bieten Jobs. So wächst der hessische Mittelständler Brain nach Angaben von Marketingmanager Martin Langer "auch in schlechten Zeiten". 2008 wurden 15 Mitarbeiter eingestellt.
Weniger gut sind die Aussichten dagegen für Pflanzen-Biotechnologen. "Die grüne Gentechnik ist in Deutschland und der EU politisch nicht gewollt", bedauert Roller. Jobs gebe es daher vor allem in den USA und in China. Auch die Akzeptanz von Umwelt-Biotechnologen gehe ?hierzulande gegen Null?, kritisiert der VBIO-Karriere-Experte.
Quellen: Monster, Ernst & Young
3. August 2009 - Immer mehr gesetzliche Krankenkassen schließen sich zusammen: In nur einem halben Jahr sank deren Zahl von 202 auf 187.
Tendenz: Weiter fallend. Mittelfristig bedeutet das für Jobeinsteiger einen Wegfall potenzieller Arbeitgeber. Bereits Anfang 2009 fusionierte die Techniker Krankenkasse mit der IKK-Direct und verdrängte damit die Barmer aus der Marktführung. 2010 wollen DAK und Hamburg Münchner zusammengehen und die Barmer liebäugelt mit der Gmünder Ersatzkasse.
Quelle: Handelsblatt
6. Juli 2009 - Für Jobsuchende hält die Pharmabranche Ein- und Aufstiegsmöglichkeiten parat: Wie die Junge Karriere berichtet, plant jedes vierte deutsche Pharmaunternehmen im laufenden Jahr Einstellungen. Außerdem will die Industrie ihre Ausgaben für Forschung und Entwicklung erhöhen.
Derzeit kurbelt die Schweinegrippe das Geschäft der Branche an. Das Rennen darum, wer als erstes einen Impfstoff auf den Markt bringt, lohnt sich: Der französische Konzern Sanofi-Aventis erhielt bereits den ersten Staatsauftrag aus den USA über 136 Millionen Euro. Der Bedarf an dem Medikament ist zwar noch unklar. Allerdings ließen sich der Frankfurter Allgemeinen Zeitung zufolge die Dimensionen wohl erahnen: Mitte Juni waren bei der Weltgesundheitsorganisation WHO bereits 30.000 Erkrankungen registriert - und das, obwohl die Grippesaison in den nördlicheren Ländern erst im Herbst beginnt. Während die Pharmahersteller hoffen, den Schweinegrippe-Impfstoff in diesen zahlungskräftigen Regionen abzusetzen, stoßen sie mit alten, preiswerten Sortimenten in Schwellenländer vor. So erstand der britische Hersteller GlaxoSmithKline beispielsweise Rechte an den Produkten der indischen Pharmafirma Dr. Reddy's. Diese will er in Afrika, Südamerika und Asien vermarkten.
Quellen: Junge Karriere, Frankfurter Allgemeine Zeitung, Handelsblatt
4. Mai 2009 - Die Pharmaindustrie rechnet auch 2009 mit einer Umsatzsteigerung und will verstärkt in Forschung und Entwicklung investieren.
Die Branche profitiert laut Bayer-Chef Wolfgang Plischke von ihrem hohen Aufwand für Forschung und Entwicklung in den letzten Jahren. 2008 seien die F&E-Investitionen um 6,9 Prozent auf 4,8 Milliarden Euro erhöht worden. Dies entspräche zehn Prozent aller Forschungs- und Entwicklungsinvestitionen in Deutschland, obwohl der Arzneimittelumsatz nur einen Anteil von 2,5 Prozent am gesamten Industrieumsatz habe. Insgesamt blieb die Mitarbeiterzahl in der Pharmaforschung mit gut 17.000 Beschäftigten allerdings konstant. Ein Grund dafür waren vermehrte Kooperationen mit Universitäten, schreibt das Handelsblatt.
Unterdessen kündigte der Pharmakonzern Böhringer Ingelheim an, die Entwicklungsausgaben dank gut gefüllter Kassen "überproportional zu erhöhen". Sechs Projekte seien in der abschließenden klinischen Testphase, darunter zwei neuartige Krebswirkstoffe und ein Diabetesmedikament. Das laut dem Handelsblatt einzige Familienunternehmen unter den führenden Pharmaherstellern wächst zurzeit stärker als der Markt.
Quelle: Handelsblatt
6. Februar 2009 - Krank sind die Menschen immer und so ist die Pharmabranche relativ unbeeindruckt von der Krise. Dass der Weltmarktführer Pfizer nun den Pharma-Konzern Wyeth übernommen hat, war die größte Übernahme seit langem. Experten, schreibt die Frankfurter Allgemeine Zeitung, rechneten nun mit weiteren Übernahmen. Denn auf diesem Wege wollen große Konzerne dem Auslaufen von Patenten entgegenwirken. Wenn Patente nämlich abgelaufen sind, können Generika-Hersteller billige Nachahmer-Produkte anbieten, was den forschenden Arzneimittelherstellern die Rendite verhagelt. Im Herbst erst hatte der Pharma-Konzern Eli Lilly die Biotechnologie-Firma Imclone gekauft und der Schweizer Roche Konzern bemüht sich darum, die restlichen 46 Prozent am Biotech-Riesen Genentech zu erwerben. Dies ist Ausdruck eines weltweiten Trends: Biotech-Unternehmen schlüpfen unter das Dach von Pharma-Konzernen, was den Biotech-Firmen hilft, ihre chronischen Finanzierungsprobleme zu lösen und den Pillenherstellern die Produkt-Pipelines füllt. Auch drei deutsche Biotechs haben bereits den Besitzer gewechselt: Jerini, U3 Pharma und Direvo. Quellen: FAZ, Handelsblatt
jg/0908. Der Berliner Klinik-Betreiber Marseille-Kliniken will in Ostdeutschland expandieren und dort rund 1.000 Arbeitsplätze schaffen. Das Angebot für betreutes Wohnen für Senioren soll in den kommenden drei Jahren auf 3.000 Betten an sieben Standorten "deutlich erweitert" werden, sagte Marseille-Chef Axel Hölzer dem Tagesspiegel am Sonntag. Derzeit unterhält Marseille in den neuen Ländern drei Standorte für betreutes Wohnen, bundesweit werden 9.000 Betten in Heimen und Kliniken angeboten. Quelle: Tagesspiegel; Foto: MKAG
jg/0608. Die deutsche Biotechnologie entwächst allmählich ihren Kinderschuhen: sechs neue Medikamente stehen kurz vor der europäischen Zulassung. Eine erfolgreiche Markteinführung könnte die Branche stabilisieren. Bisher hat es noch kein Biotech-Präparat aus deutschen Laboren auf den Markt geschafft. Doch jetzt stehen nach Angaben der Beratungsgesellschaft Ernst & Young gleich fünf deutsche Unternehmen mit ihren neuen Produkten in den Startlöchern: Jerini, GPC Biotech, Idea und Trion/Fresenius könnten noch in diesem Jahr mit der Zulassung für ein neues Medikament rechnen und Medigene stehe sogar gleich mit zwei Präparaten vor dem Durchbruch. Mit den ersten Produkten am Markt könnte das internationale Vertrauen in die deutsche Biotech-Branche wachsen, schreibt die Frankfurter Allgemeine Zeitung. Auch die aktuellen Branchendaten deuteten auf eine weitere Stabilisierung hin. Der Umsatz der etwa 400 deutschen Biotech-Unternehmen stieg 2007 um sechs Prozent auf über eine Milliarde Euro, die Zahl der Mitarbeiter wurde um vier Prozent auf knapp 10.200 erhöht. Der Aufwand für Forschung und Entwicklung nahm sogar um 16 Prozent auf 980 Millionen Euro zu. Quellen: Frankfurter Allgemeine Zeitung, Ernst & Young, Foto: Jerini
kog/0508. Ausgerechnet der strukturschwache Norden ist in Sachen Gesundheit wegweisend für ganz Deutschland. Jeder siebte Beschäftigte in Mecklenburg-Vorpommern arbeitet bereits in diesem Sektor. Würden die anderen Bundesländer auf ähnliche Weise mitziehen, könnte Deutschland bald wieder einen Spitzenplatz in Europa erlangen. Im Kampf gegen Arbeits- und Perspektivlosigkeit hatte das ostdeutsche Bundesland frühzeitig begonnen, die Geschäfte rund um die Gesundheit auszubauen. Und auch künftig sollen die Seebäder sowie Kliniken und Wellnesshotels in der Region noch mehr Arbeitsplätze bieten.
Mit 240 Milliarden Euro Jahresumsatz ist das Gesundheitswesen eine der Säulen der deutschen Volkswirtschaft - und mit 4,6 Millionen Beschäftigten schon jetzt Arbeitgeber Nummer eins. Aber es ist noch wesentlich mehr drin: Die McKinsey-Studie "Deutschland 2020" bescheinigt der Branche weiteres Potenzial, nötige Reformen vorausgesetzt. Quelle: Weltonline, McKinsey; Foto: Smolka/Pixelio
kog/0408. Die Pharmaindustrie stellt den klassischen Außendienst zunehmend in Frage und steckt dagegen mehr Geld in die Forschung. Das Vertriebskonzept geht weg von einer starken Präsenz beim Allgemeinarzt, denn der Einfluss des einzelnen Arztes auf die Verordnung von Medikamenten nimmt ab. Ins Abseits geraten dabei vor allem die traditionellen Pharmareferenten. Gefragt sind dagegen verstärkt Spezialisten, die auf hohem wissenschaftlichen Niveau mit Krankenkassen und Institutionen verhandeln können. Die Zahl der Außendienstler soll in den kommenden Jahren weiter reduziert werden. Das eingesparte Geld geht vor allem in die klinische Forschung und Entwicklung, denn die Anforderungen steigen hier besonders stark. Quelle: Handelsblatt; Foto: Bührke/Pixelio
kog/0108. Die deutsche Chemieindustrie will 2008 weiter wachsen, ihre Produktionsanlagen erweitern und neue Arbeitsplätze schaffen. Im vergangenen Jahr hat die Mitarbeiterzahl in der Branche erstmals seit 1991 wieder zugenommen ? und wenn auch nur um 0,2 Prozent auf 436.900. Für 2008 rechnet der Verband der Chemischen Industrie (VCI) nochmals mit einer Steigerung, berichtet die Frankfurter Allgemeine Zeitung. VCI-Präsident Ulrich Lehner kündigte nach vielen Jahren der Zurückhaltung wieder Investitionen in inländische Sachanlagen an, wobei vor allem die Erweiterung von Fabriken eine große Rolle spiele. Derzeit, so der langjährige Henkel-Chef, liege die Produktionsauslastung bei ?überdurchschnittlichen 87 Prozent?. Die deutsche Chemieindustrie profitiere vor allem von der international starken Nachfrage nach Chemiegütern, unter anderem aus den wachstumsstarken Schwellenländern, aber auch aus der EU. Der Auslandsumsatz nahm 2007 um acht Prozent auf 95,1 Milliarden Euro zu, im Inland stieg der Umsatz um sieben Prozent auf 79,3 Milliarden Euro. Für 2008 rechnet der VCI mit einem Gesamtumsatzwachstum von 4,5 Prozent. Quelle: FAZ; Foto: schubalu/pixelio