2. Juni 2008 - Der deutsche Werbemarkt verliert nach drei Wachstumsjahren in diesem Jahr deutlich an Fahrt. Nach Angaben des Zentralverbandes der deutschen Werbewirtschaft (ZAW) liegt der Anteil der Investitionen in klassische Werbung am Bruttoinlandsprodukt mit nur noch 1,27 Prozent derzeit auf dem niedrigsten Wert seit Gründung der Bundesrepublik. 2007 ist der deutsche Werbemarkt lediglich um 1,8 Prozent auf 30,78 Milliarden Euro gewachsen. Führende Agenturchefs gehen auch im laufenden Jahr von einem eher gedämpften Werbegeschäft aus. Eine Ursache sei die gedrückte Konsumstimmung, die zusätzlich durch die Bankenkrise eingetrübt werde. "Die Leute halten ihr Geld zusammen - das ist katastrophal für die Werbung", sagte ZWA-Sprecher Volker Nickel dem Handelsblatt. Viele Werbekunden setzen nun den Rotstift an: Media-Markt, Saturn und Volkswagen haben ihre Werbeausgaben bereits stark reduziert. Auch Nahrungsmittelhersteller kürzen ihr Marketingbudget - sie leiden unter gestiegenen Rohstoffkosten. Die Etatkürzungen treffen vor allem die beiden größten Werbemedien: TV und Print. Das Internet dagegen boomt: Die Werbeausgaben für Online stiegen im ersten Quartal 2008 um 44 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Quellen: Handelsblatt, Horizont
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