Name: Siv Heimpold
Alter: 23
Studium: Wirtschaftsingenieurwesen an der FHTW Berlin
Praktikum: Drei Monate bei der Voith AG in Sankt Petersburg
Praktikumsplatz über: eine Initiativbewerbung bei Voith Deutschland und ein Stipendium über Inwent
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"Beruflich wie persönlich habe ich in Sankt Petersburg wahnsinnig viel gelernt. Meine Aufgabe war es, den Messeauftritt von Voith Russland auf der Papfor, eine der größten Papiermessen des Landes, zu organisieren. Dazu wurde ich erst einen Monat lang in der deutschen Zentrale in Heidenheim geschult. In Russland hatte ich dann ein Team, mit dem ich den 110 qm großen Messestand, die gesamte Organisation sowie einen Galaabend für die 300 wichtigsten russischen Kunden planen konnte. Die Party war klasse - Russen können wirklich feiern.
Ich bin ganz schön ins kalte Wasser gesprungen, denn ich konnte so gut wie kein Russisch. Immerhin habe ich mir das kyrillische Alphabet beigebracht, sonst wäre ich im Alltag verloren gewesen. Im Unternehmen haben wir zum Glück fast nur englisch gesprochen und die Korrespondenz mit Messebauern, Hotels oder Fahrdiensten vor Ort haben die russischen Kollegen übernommen.
Mit der Organisation des Praktikums habe ich etwa ein Jahr vor der Abreise begonnen. Nachdem ich das Stipendium von Inwent in der Tasche hatte, habe ich alle für mich interessanten in Russland agierenden deutschen Unternehmen direkt angeschrieben. Etwa 60 Bewerbungen gingen raus. Die Adressen habe ich über die Seiten der deutschen Außenhandelskammer in Russland recherchiert.
Über das Praktikum habe ich, glaube ich, einen guten Einblick über das Leben in Russland bekommen. Die Stärke der Russen ist, aus den wenigen Mitteln, die sie haben, ein Maximum herauszuholen und dabei noch sehr zufrieden zu sein. Sie legen im Gegensatz zu Deutschen bei der Arbeit und im Privaten eine enorme Ruhe an den Tag. Damit hatte ich anfangs Probleme, habe die Kollegen am Schluss aber sehr dafür bewundert."