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Per Zehn-Punkte-Plan ins Ausland

Foto: Pauline/Pixelio

Ein Praktikum im Ausland ist in der Regel nichts für Kurzentschlossene - auch wenn Europa gleich vor unserer Haustür liegt. Mit der Vorbereitung sollten Studenten ruhig bis zu zwölf Monate vor der Abreise beginnen. Und so geht man das Ganze an:

1) Idee entwickeln: Warum, wo, wie und wie lange? Diese grundsätzlichen Fragen hängen stark von der persönlichen Zielsetzung ab und sollten geklärt sein, bevor man auf die Suche nach einem konkreten Platz geht. Eine "Hauptsache Ausland - egal wohin"-Einstellung endet allzu gerne in einem einfachen, aber wenig zielführenden Arrangement. Auch ausländische Firmen wollen mit Inbrunst umworben werden.

2) Infos sammeln: Erste wichtige Anlaufstellen sind die Auslandsbüros der jeweiligen Hochschulen. Hier gibt's konkrete Infos über Programme und Stipendien, organisatorische Hinweise und Kontakte zu Kommilitonen, die bereits weg waren.  

3) Finanzen klären: Einen Auslandsaufenthalt (inklusive der laufenden Kosten daheim) muss man sich erstmal leisten können. Bezahlte Praktika sind nicht selbstverständlich. Eher im Gegenteil. Deshalb mal mit spitzem Bleistift durchrechnen, was da in Sachen Lebenshaltungskosten, Miete etc. auf einen zukommt. Einige Ausgaben lassen sich über Stipendien und Fahrtkostenzuschüsse von DAAD, Inwent & Co abdecken. In gewissen Konstellationen, etwa bei Pflichtpraktika, kann es sogar Auslands-Bafög geben - und zwar auch für Leute, die hierzulande wegen zu hoher Einkünfte der Eltern keines bekommen (Infos unter: www.das-neue-bafoeg.de/de/311.php).

Wer seine eigene Bude für die Zeit im Ausland untervermietet, sollte die Bedingungen für Ein- und Auszug und das Benutzen der Räume in einem Untermietvertrag festhalten, sonst bleibt man schnell auf Kosten und Ärger sitzen, wenn der Zwischenmieter haust wie ein Vandale.

4) Bewerbung: Wer sich um Stipendien oder organisierte Studienprogramme bemüht, muss mit viel Vorlauf klären, wann Bewerbungsfristen laufen und welche Unterlagen nötig sind. Doch auch wer sich direkt bewirbt, sollte sich frühzeitig um seine Unterlagen kümmern.

Zur korrekten Bewerbung gehören:
> ein kurzes prägnantes Anschreiben, das erklärt, was man gerade in dem konkreten Unternehmen lernen möchte, wo man hilfreich sein könnte und welche Voraussetzungen man dafür mitbringt,
> ein aktueller Lebenslauf.

Wer die Landessprache nicht beherrscht, muss zumindest in einwandfreiem Englisch schreiben.

5) Zusage: Idealerweise bekommt man seine Zusage schwarz auf weiß per Praktikumsvertrag, das ist aber nicht in allen Ländern - wie etwa in Großbritannien - üblich. Zur Not sollte man seine Vereinbarungen über Einsatzzeiten, Ort, Inhalte und Zeugniswunsch grob in einer formlosen E-Mail für sich und fürs Unternehmen zusammenfassen, damit man sich vor Ort wenigstens auf irgendetwas berufen kann.

6) Versicherungen: Wer für eine Zeit ins Ausland geht, muss vor allem klären, ob und wie er dort krankenversichert ist. Informationen bekommt er über seine gesetzliche oder private Krankenversicherung. Privat Versicherte müssen vor allem erfragen, ob ausreichender Auslandsschutz - am besten inklusive Rücktransport - besteht.

Gesetzlich Versicherte erhalten für ihren Aufenthalt in EU-Ländern und in Ländern, mit denen Deutschland ein Sozialversicherungsabkommen abgeschlossen hat, von ihrer Krankenkasse die EU-Krankenversicherungskarte. Diese sichert im europäischen Gastland den Versicherungsschutz, der auch einheimischen Studierenden zusteht. Der Schutz kann allerdings vom deutschen Standard abweichen. Auch werden in manchen Ländern Zuzahlungen erhoben, die die deutsche Kasse nicht übernimmt. Wer nicht ausreichend abgesichert ist, sorgt mit einer zusätzlichen privaten Auslandskrankenversicherung vor. Die Kosten liegen bei 60 bis 140 Euro im Monat.

Wichtig: Ist der Praktikant an keiner deutschen Hochschule mehr eingeschrieben - etwa zwischen Bachelor und Master - ist er offiziell kein Student mehr. Dann wird er in der Regel wie ein Arbeitnehmer behandelt: Das Recht des Landes, in dem er das Praktikum absolviert, entscheidet, wo er sich versichern muss. Mit seiner Versicherung sollte er die notwendigen Schritte klären. Tipp: Wesentlich unkomplizierter ist die Situation, wenn er über ein Graduiertenprogramm im Ausland tätig wird.

Generell sollte der Student auch fürs EU-Ausland über eine Haftpflichtversicherung und eine Unfallversicherung mit Auslandsschutz nachdenken. Der DAAD etwa bietet für bestimmte Praktikanten  eine recht günstige Kombi-Police aus Kranken-, Unfall- und Privathaftpflichtversichernung an. Infos unter: www.daad.de/ausland/service

7) Steuern: Wer für sein Praktikum Geld erhält, muss möglicherweise Steuern darauf zahlen. Ob dabei das heimische oder das ausländische Finanzamt Geld haben will und die Freibeträge welchen Landes gelten (in Deutschland: 8.004 Euro im Jahr 2010), hängt von einer Vielzahl von Faktoren ab, beispielsweise der Dauer des Einsatzes, dem Status als Student oder Exmatrikuliertem, der Höhe des Einkommens, dem Land et cetera. So genannte Doppelbesteuerungsabkommen verhindern, dass auf beiden Seiten der Grenze zur Kasse gebeten wird, und regeln, wer wann wo Steuern zahlen muss. Informationen hat das örtliche Finanzamt.

8) Visa und Arbeitserlaubnis: Um Einreise­genehmigungen und Arbeitserlaubnis müssen sich Studenten rechtzeitig kümmern. Die Formalitäten hängen sehr vom Zielort ab. Ohne Einschränkungen können deutsche Staatsbürger in der Regel lediglich in den alten EU-Ländern arbeiten. Wer dagegen in Osteuropa oder in der Türkei werkeln möchte, muss je nach Dauer des Praktikums und je nachdem, ob er ein Pflicht- oder ein freiwilliges Praktikum absolviert, Genehmigungen und Visa anschleppen. Infos gibt es bei den jeweiligen Botschaften oder Konsulaten oder unter www.auswaertiges-amt.de/diplo/de/LaenderReiseinformationen.jsp.

9) Urlaubssemester: Wer fürs Praktikum ein Urlaubssemester einlegt, spart Studienzeiten bei der Berechnung der Regelstudien­zeit und der für Langzeitgebühren. Semes­terbeiträge werden aber trotzdem fällig. Da die Regelungen komplex sind, sollte man sich unbedingt vorher über die individuellen Vor- und Nachteile informieren. Anlaufstellen sind Studienberatung, Bafög-Amt, Krankenkasse oder Kindergeldstelle.

10) Lesetipp: Ein guter Leitfaden für die Organisation ist die DAAD-Broschüre "Wege ins Auslandspraktikum". Als Download gibt's das 81-seitige pdf unter: www.wege-ins-ausland.org. 

www.jobguide-international.com

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