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Bewerben bei internationalen Organisationen

EINS VORWEG > Internationale Organisationen akzeptieren in der Regel keine Initiativbewerbungen, deshalb sollte eine Bewerbung immer Bezug auf eine konkrete Stellenausschreibung nehmen und die entsprechende Referenznummer enthalten.

Bei der Auswahl der Organisation gilt: Kleinere Organisationen, Arbeitsbereiche oder Vertretungen sind oft erfolgversprechender als die großen. Dabei sollten auch eigene Fachkenntnisse und erworbene Erfahrung im Fachgebiet sowie eigene Zielsetzungen und Motivation für das Praktikum eine Rolle spielen.

Das Auswärtige Amt (AA) unterhält zwei Datenbanken: den Internationalen Stellenpool und den Internationalen Personalpool. Im Stellenpool werden
alle dem AA bekannten Stellen bei Internationalen Organisationen gesammelt und für die Online-Suche aufbereitet (www.diplo.de/stellenpool). Dazu gehören
auch Praktika, nach denen in der Datenbank gezieltgesucht werden kann.
Idee des Personalpools ist, dass Interessierte im Internet ihr persönliches Profil mit Lebenslauf erstellen und pflegen können. So erhalten sie bei jeder Online-Abfrage eine individuell zugeschnittene Liste offener Stellen aus dem Stellenpool (www. diplo.de/personalpool).

Mehr Informationen über das Berufsfeld Internationale Organisationen gibt es auf der Website des Auswärtigen Amts (www.diplo.de/jobs-io) und beim Büro Führungskräfte zu Internationalen Organisationen der Bundesagentur für Arbeit
(http://www.arbeitsagentur.de, Stichwort: BFIO).

Sobald die Entscheidung für eine bestimmte IO gefallen ist, gibt es die Möglichkeit, mit der ständigen Vertretung Deutschlands bei der jeweiligen Institution Kontakt aufzunehmen. Hier gibt es unter Umständen noch spezifischere Informationen oder Hinweise über mögliche Ansprechpartne
innerhalb der IO. Eine Liste der ständigen Vertretungen steht auf www.diplo.de.

DIE BEWERBUNG

Für die eigentliche Bewerbung stellen die meisten Organisationen im Internet Vordrucke zur Verfügung. Auch Informationen zur genauen Ausgestaltung können dort abgefragt werden. Neben Standard-Bestandteilen wie persönlichen Daten oder schulischem und akademischem Werdegang sind für Internationale Organisationen Sprachkenntnisse (Muttersprache, Angaben zu schriftlicher und mündlicher Ausdrucksfähigkeit in Fremdsprachen, Zertifikate) und -  falls gefordert - Referenzen besonders wichtig.

COVER LETTER

Entscheidend ist außerdem ein überzeugendes Motivationsschreiben, der sogenannte Cover Letter. Hier müssen auf nicht mehr als einer(!) Seite Beweggründe und Ziele für das Praktikum so dargestellt werden, dass sie aus der großen Masse der Mitbewerber herausstechen. Dabei muss der konkrete Bezug zwischen Interessen, Studienschwerpunkten und der Organisation deutlich und der Eindruck vermittelt werden, dass man die Ziele der Organisation teilt.

Qualifikationen und KernkompeKernkompetenzenVorab Bilanz ziehen: Was bringe ich mit, um ein wertvoller Mitarbeiter in der angestrebten Position zu werden? Das Anschreiben sollte unbedingt auf die wichtigsten in der Stellenbeschreibung genannten Voraussetzungen eingehen, konkret und verständlich ausführen! Im Vordergrund steht Sachkompetenz, aber zusätzlich
können Führungsqualitäten, Teamfähigkeit und internationale Erfahrung wesentlich sein. Tipp: Beraten lassen durch einen Muttersprachler oder das BFIO.

LEBENSLAUF

Auch der Lebenslauf sollte ein überzeugendes, selbstbewusstes Bild der Persönlichkeit vermitteln - allerdings ohne Übertreibungen, denn im Ernstfall müssen alle Angaben belegt werden. Achtung: Bei der Auflistung der Sprachkenntnisse die Muttersprache nicht vergessen! Im internationalen Bereich ist es üblich, Angaben zur Ausbildung und Berufserfahrung chronologisch rückwärts darzustellen. Dabei können Details, die für die Bewerbung ohne Bedeutung sind, gekürzt werden, ohne dass Lücken entstehen.

Wichtig dabei: Die Berufserfahrung der vergangenen Jahre, vor allem wenn Führungsaufgaben übernommen wurden, Auslandserfahrung, Spezialisierungen, wenn sie für die Tätigkeit relevant sind. Deutsche Termini für Noten, Ausbildungsabschlüsse oder Berufsbezeichnungen müssen mit Äquivalenten übersetzt und erklärt werden.

Bei der Berufserfahrung gehört in die Beschreibung nicht nur "wann, wo und bei wem", sondern auch: Verantwortungsbereich, Haupttätigkeiten, Erfolge, Weiterbildungsmaßnahmen, Personalverantwortung. Dabei möglichst konkrete,anschauliche Angaben machen. Für Zeitangaben gilt: Bei mehrjährigen Tätigkeiten und Ausbildungen nur die Jahreszahlen, bei kürzeren Monate und Jahre. Der Lebenslauf sollte eine, höchstens zwei Seiten umfassen. Wie im Cover Letter aktive Formulierungen benutzen. ("I gained special knowledge in...2 statt "I learned...", "I launched an initiative to..." statt "I made a proposal to..." oder "in my position as xy I strongly improved my capacities in..." statt"I learned a lot in my position as xy..."). In internationalen Lebensläufen werden neben den Kontaktdaten keine weiteren persönlichen Daten hinzugefügt, insbesondere nicht Angaben zu Religionszugehörigkeit, Eltern, Familienstand und Kindern, Gesundheit und Geburtsdatum. Es kann sinnvoll sein, einenPunkt zur Verfügbarkeit (Availability) einzufügen.

SUMMARY OF QUALIFICATIONS

Die Kurzzusammenfassung (Summary of Qualifications) ist der zentrale Punkt des Lebenslaufs. Hier sollten mindestens drei sogenannte "Unique Selling Points" dargestellt werden, also Kernkompetenzen, die den Bewerber besonders qualifizieren. Wichtig ist der schlüssige Bezug zwischen den Kompetenzen und dem Profil der ausgeschriebenen Stelle. Regelmäßig geforderte Kompetenzen sind: Professionalism, Planning and Organizing, Communication, Technology Awareness, Teamwork und Leadership. Hierbei die wichtigsten Kompetenzen knapp zusammenfassen - entscheidende Details und Belege können ausführlicher im Bewerbungsschreiben und unter Berufserfahrung/Ausbildung
dargelegt werden.

FOTO

Bewerbungsfotos sind im US-amerikanischen Kontext nicht nur unerwünscht, sondern auch verboten. Auch im UN-System werden sie in der Regel nicht benötigt.

BESONDERE QUALIFIKATIONEN

Hier können Sprach- und IT-Kenntnisse, Publikationen, relevante Preise und Auszeichnungen aufgeführt werden. Bei letzteren angeben, wofür diese erworben
wurden!

MUSTERLEBENSLÄUFE

Die Europäische Union veröffentlicht seit einigen Jahren Vorlagen für standardisierte, in Europa übliche Lebensläufe, die einen einheitlichen Überblick über Sprachkenntnisse, Berufserfahrung etc. liefern. Auch auf der Website des
Auswärtigen Amts sind Musterlebensläufe in Englisch und Französisch zu finden.

ONLINE BEWERBUNG

Bei vielen Organisationen muss zusätzlich online ein "Application-Form" im Anhang der Stellenausschreibung oder auf der Internetseite der Organisation ausgefüllt
werden. Manchmal kann man sich direkt online bewerben, was mit einem Höchstmaß an Sorgfalt vollständig und gewissenhaft passieren muss, auch wenn Fragen, etwa zu Gewicht und Körpergröße, irrelevant oder indiskret erscheinen.
Internetgestützte Bewerbungssysteme werden nach Schlüsselwörtern durchsucht. Tauchen Begriffe nicht auf, läuft die Bewerbung Gefahr, nicht berücksichtigt zu
werden. Deshalb zentrale Begriffe der Stellenbeschreibung in der Online-Bewerbung verwenden!

AUSWAHLVERFAHREN

Insbesondere bei Stellen für Berufsanfänger und bei den Auswahlwettbewerben der Europäischen Union und der Vereinten Nationen werden vor mündlichen Interviews schriftliche Prüfungen durchgeführt. Sie konzentrieren sich in der Regel auf Fachkenntnisse, Sprachkenntnisse, logisches Denken und Abstraktionsvermögen, können aus Fragebögen, Präsentationen oder Aufsätzen bestehen. Allgemeine sowie sehr spezielle Wissensfragen sind hier ebenso möglich wie Problemlösungsaufgaben.

Geprüft wird neben Fachwissen auch die Fähigkeit, sich schriftlich in der Arbeitssprache der IO auszudrücken, plausible Gedanken zu entwickeln und eine strukturierte Argumentation aufzubauen. Hier wird außerdem unter Zeitdruck die Belastbarkeit der Kandidaten getestet. Stellenbeschreibungen und die Internetseite der Organisation geben oft einen Hinweis, welche Fachgebiete undKompetenzen getestet werden könnten. Bei Stellen in der Buchhaltung
dürften zum Beispiel Bilanzierungsregeln
abgefragt, Exceloder SAP-Kenntnisse getestet werden. Potenzielle Projektmanager in der Entwicklungshilfe müssen vielleicht eine Projektidee in einem Brief darlegen oder Projektentwürfekommentieren.

INTERVIEW

Interviews finden meist per Telefon- oder Videokonferenz statt. Die Auswahlkommission, das "Panel2, besteht aus mehreren Personen, die reihum Fragen stellen: In der Regel ein Vertreter der Personalabteilung und mindestens
einer der zuständigen Fachabteilung, eventuell zukünftige Vorgesetzte oder Kollegen. Es ist üblich, während des Interviews die angegebenen Sprachen zu wechseln.

Bei den Interviews muss der Bewerber sich auf fachliche Fragen, Fragen zu früheren und gegenwärtigen Tätigkeiten, Motivation, Qualifikation, Persönlichkeit und Arbeitsweise gefasst machen. Umfangreiches Wissen über die Organisation wird in jedem Fall vorausgesetzt. Erfahrene Interviewer stellen Fachfragen nicht explizit, sondern entwerfen Szenarien, um anhand der Reaktionen zu testen, welchen Führungsstil der Bewerber bevorzugt oder wie er sich in Konfliktsituationen verhält.

Zur Vorbereitung Situationen aus dem Arbeits- und Gesellschaftsleben überlegen: Wie würde ich in solchen Situationen reagieren?
Die Fragen können sich ranken um frühere und gegenwärtige Tätigkeiten, Motivation, Gründe für die Auswahl der Organisation, Qualifikation für die Stelle, aber sie können auch auf die Persönlichkeit zielen, etwa: Worauf kommt es Ihnen bei Ihrer Arbeit besonders an? Was sind Ihre Stärken, Ihre Schwächen? Was sind Ihre größten Erfolge/Misserfolge? Was sind Vor- und Nachteile von Teamarbeit? Wie motivieren Sie sich selbst und andere? Beschreiben Sie Ihren Führungsstil! Wie organisieren Sie Ihre Arbeit? Wie bestimbestimmen
Sie die Prioritäten Ihrer Arbeit? Wie gehen Sie mit Konflikten um? Welche interkulturellen Erfahrungen haben Sie? Bei Telefoninterviews wird die Situation dadurch verkompliziert, dass kein visuelles Feedback von der interviewführenden Person kommt. Erfahrene und wohlwollende Interviewpartner kompensieren dies durch explizite Rückmeldungen auf die Antworten des Befragten. Bleiben diese aus, kann leicht der Eindruck entstehen, man spräche ins Leere. Daher kann man die Antworten mit der Bitte
um Bestätigung abschließen. Dies ist insbesondere dann wichtig, wenn die technische Qualität der Übertragung eingeschränkt ist.

REFERENZEN

Sie werden regelmäßig geprüft und sind oft wichtiger als Zeugnisse: Die Referenzpersonen sollten den Bewerber persönlich kennen und Aussagen über Arbeitsweise und Eigenschaften in der jeweiligen Arbeitssprache der IO machen können. Häufig werden die Personen mit Fallbeispielen konfrontiert und gefragt,
wie der Bewerber, in einer solchen Situation reagieren würde. Ein Befragter, der mit solcher Praxis Erfahrung hat, ist hier Gold wert.

KONTAKT

CAREERS IN INTERNATIONAL
ORGANISATIONS
Jobmesse des Auswärtigen Amtes
Termin für 2008 steht noch nicht fest.
Info: www.auswaertiges-amt.de

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