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Zum Reinschnuppern: Job Shadowing

Wer sich nur mal umschauen will, ob ein Job zu ihm passen könnte, kann es statt eines zeitaufwendigen Praktikums mit einem so genannten „Job Shadowing“ probieren, schlägt Michael Borchardt, Studienberater an der Uni Freiburg, vor. Ein bisschen verhalten sich die Studenten dabei wie stille Beobachter: Sie folgen einem Mitarbeiter auf Schritt und Tritt, gehen mit in Konferenzen, hören Telefongespräche an – und bekommen so ein Gefühl dafür, was ein Beruf von ihnen verlangen könnte: „Meistens reichen schon einzelne Tage aus, um beurteilen zu können, ob man sich mit diesem Job wohl fühlt“, schätzt Michael Borchardt. Der Haken dabei: Viele Unternehmen haben von diesem Modell noch nichts gehört – und manchem Mitarbeiter wird auch mulmig dabei, wenn er sich vorstellt, mehrere Tage lang unter Beobachtung zu stehen, ohne wirklich Aufgaben abgeben zu können. Michael Borchardt rät Studenten deshalb, offensiv Werbung für das Modell zu machen und Unternehmen gezielt darauf anzusprechen: „Im Anschreiben sollten sie sehr klar machen, wie beide Seiten vom Job Shadowing profitieren können.“ Das Unternehmen muss sich zum Beispiel nicht groß kümmern, der Student verschenkt keine Zeit – und kommt vielleicht ja sogar wieder.

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Für Soft Skills mit Praxisanbindung: Fishing for Experiences

Dass Soft Skills zunehmend auch an Unis trainiert werden, ist nicht neu. Innovativ ist aber die Anbindung an die Praxis, wie sie beispielsweise über die „Fishing for Experiences“-Angebote der Hamburger Hochschulen erfolgen (www.hh-cs.net). Dabei trainieren Studenten in Workshops Soft Skills wie Gesprächsführung und Präsentation und bekommen anschließend von Unternehmen kleine Aufgaben zum Lösen. Nach einigen Tagen stellt das Studi-Team der Firma und der Uni seine Lösung vor. Über die Tour machen die Studenten fachliche wie persönliche Erfahrung an realen Projekten, gewinnen Einblicke in Unternehmen und knüpfen zeitsparend Kontakte. Bislang wird dieses Modell nur in Hamburg angeboten, aber eine Anregung bei der eigenen Hochschule und dem eigenen Career Service kann nicht schaden und findet vielleicht Nachahmer.

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Zum Geld verdienen: Nebenjob und Werkstudententätigkeit

Praktische Erfahrung ergattern Studenten natürlich nicht nur durch Praktika, sondern quasi durch jeden Einsatz, den sie in Unternehmen verbringen. Nur eben in Sachen beruflicher Relevanz in unterschiedlicher Ausprägung. Auch aus jedem Nebenjob lassen sich Erkenntnisse ziehen und Soft Skills sammeln. Selbst wer an der Supermarktkasse jobbt oder bei McDonalds Burger wickelt beweisst Einsatz, Verantwortungsbewusstsein, Durchhaltevermögen et cetera. Nur fachlich qualifiziert einen ein normaler Nebenjob nur bedingt.

Deutlich mehr Fachliches lernt man als Werkstudent. Grob gesagt ist das ein Nebenjob (zum Beispiel bis zu 20 Stunden pro Woche während des Semesters), mit einer starken inhaltlichen Nähe zum Studium. 

Für die Soft Skills: Ehrenamt

Die von künftigen Arbeitgebern heiß begehrten Soft Skills lassen sich auch über Ehrenämter erlernen: Wer sich in Vereinen kümmert, Ältere oder Gehandicapte betreut, Jugendliche trainiert, sich für die Natur einsetzt oder sonstwie engagiert, beweist Verantwortungsbewusstsein, Durchhaltevermögen, Teamfähigkeit, Empathie et cetera. Dazu lernt er organisieren, Menschen führen und begeistern – alles Dinge, die später im Job gebraucht werden und die man sich auch so jenseits eines Praktikums erarbeiten kann.