Branchen-News
Eine gute Balance aus strategischem Denken und operativen Macherqualitäten sind die besten Voraussetzungen für eine Topkarriere im Handel. Akademischer Nachwuchs wird nicht nur für die Zentralen der großen Handelshäuser, sondern auch in vielen Filialen gesucht, schreibt die FAZ.
Im Kittel Regale einräumen - das Bild herrscht immer noch bei vielen in den Köpfen vor, wenn sie "Handel" hören. Das gehört zwar auch dazu, aber nur für kurze Zeit, um das Geschäft zu verstehen.
Geprägt aber ist der Karrierestart von Nachwuchsakademikern im Handel durch das Kennenlernen der
unterschiedlichsten Funktionsbereiche wie Einkauf, Marketing, Logistik und Strategie. Der endverbrauchernahe Handel ist offen für Gespräche über Job und Perspektiven, Metro oder Peek & Cloppenburg veranstalten glamouröse Recruiting-Events und sie alle bieten Trainee-Programme an, um akademischen Nachwuchs auf Führungsaufgaben optimal vorzubereiten.
Zudem locken Einstiegsgehälter um die 60.000 Euro. Die Handelsunternehmen können sich im Kampf um die besten Talente mit der Industrie nicht lumpen lassen.
Neben der Abwechslung dürfte ein schneller Aufstieg und Personalverantwortung eine interessante Herausforderung für Hochschulabsolventen etwa aus der BWL sein. Nach Abschluss des Trainee-Programms kann dann schon schnell die Verantwortung für eine Filiale inklusive Mitarbeiterteam kommen.
(5. Juli 2011)
Quelle: FAZ
Um seinen europäischen Vertrieb zu stärken, baut der Online-Versender Zalando in Erfurt ein neues Logistikzentrum. Die Investitionen von rund 100 Millionen Euro schaffen dabei bis zu 1.000 neue Jobs, meldet die Deutsche Verkehrs-Zeitung (DVZ).
Für sein Unternehmen sei das neue Zentrum eines der zentralen Projekte, "um die Firma in den nächsten Jahren weiter wachsen zu lassen", erklärte Zalando-Geschäftsführer Rubin Ritter bei der Vorstellung des Projekts. Der Schuh- und Modeversender will bis Herbst 2012 das neue Logistikzentrum fertig stellen und ab Januar 2013 seine ersten Pakete versenden. In der Hallen sollen die Artikel gelagert und von dort aus in sieben europäische Länder gehen. Zalando-Logistiker David Schröder betont, dass dabei weitgehend auf Maschinen verzichtet werde. Erfurt wird für das Berliner Versandunternehmen das bislang größte Logistikzentrum. Zwei kleinere arbeiten bereits in Brandenburg. Die Wahl fiel auch deshalb auf Erfurt, weil die logistische Infrastruktur dort genügend Möglichkeiten biete, um noch weiter zu wachsen. (6. Oktober 2011) Quelle: DVZ
In der ARD-Talkshow "Beckmann" trat Otto-Chef Michael Otto Vorwürfen entschieden entgegen, sein Konzern würde Mitarbeiter schlecht behandeln und sogar Dumpinglöhne zahlen. Er reagierte damit auf verschiedene Berichte des WDR, in denen behauptet wurde, dass insbesondere die Zusteller des Versanddienstes Hermes für minimale Löhne arbeiten müssten.
Seit Anfang 2011 gebe es ein Maßnahmenpaket, das klar festlege: Wer Dumpinglöhne zahlt, fliegt beim Otto-Konzern raus, zitierte die Deutsche Verkehrs-Zeitung (DVZ) jetzt den Firmenchef.
Arbeitnehmer, die für den Otto-Konzern direkt oder in einem seiner Subunternehmen arbeiten, sollen damit sicher gehen können, nicht zu einem Dumping-Lohn beschäftigt zu werden. Per Verhaltenskodex hat der Konzern sich, aber auch seinen Speditionen auferlegt, ordentliche Beschäftigungsverhältnisse anzubieten und sich an Recht und Gesetz zu halten. Chef Michael Otto: "Wer in unserem Auftrag Dumpinglöhne zahlt, wer Sozialabgaben hinterzieht, wer Schwarzarbeit oder Scheinselbstständigkeit duldet, der fliegt bei uns raus."
Seit Jahresanfang liege ein Maßnahmenpaket vor, das solche Fälle ausschließen soll. Neben dem Verhaltenskodex hat der Konzern auch einen Ombudsmann installiert, bei dem sich Fahrer anonym und vertraulich über Missstände beschweren können. Aktuell sei das Unternehmen dabei, Kontrollmechanismen zu entwickeln, um künftig Verstöße gegen die Sozialstandards bei der Otto Group und Hermes auszuschließen. (23.09.2011) Quelle: DVZ
Rund zehn Prozent des Einzelhandels finden heute bereits im Internet statt. Aber die Online-Shopper suchen bislang vor allem nach dem besten Preis für ein bestimmtes Produkt. Mit der Einführung des Tablet-Computers Kindle Fire will Amazon jetzt auch Impulskäufe bei der neuen Käufergeneration auslösen, schreibt die FAZ am Sonntag. Dahinter steckt ein völlig neuer Vertriebskanal.
Halb so groß, halb so schwer und halb so teuer wie ein iPad, das ist der neue Kindle Fire, den der Internet-Anbieter Amazon jetzt unters Volks bringt. Dass jedes verkaufte Gerät dem Konzern angeblich 50 US-Dollar Verlust beschert, stört Amazon-Chef Jeff Bezos wenig. Hauptsache, die Geräte werden an den Mann gebracht. Denn dahinter steckt die Vision, einen völlig neuen Vertriebskanal zu entwickeln, der langfristig das Käuferverhalten im Internet verändern soll.
Dreh- und Angelpunkt ist das Kindle Fire im Verbund mit dem amazoneigenen Online-Produktkatalog, der über die kostengünstigen Endgeräte im breiten Stil exklusiv verfügbar gemacht wird. Man kann damit durch die Seiten von Amazon bummeln und mal eben schnell das kaufen, was einem gefällt. "Impulskauf" heißt das in der Branche und ist genau das, was bislang im Internet nicht stattfindet. Dort suchen die Menschen bislang nur gezielt nach dem besten Preis für ein gewünschtes Produkt, das Pendant zum Impulskauf beim realen Shoppen oder eben Bummeln findet nicht statt. Mit dem Kindle Fire will Amazon den Menschen das passende Endgerät jetzt bereitstellen, um für das emotionale Momentum zu sorgen, das für Spontaneinkäufe so entscheidend ist: Der Nutzer wird mit Filmen, Songs oder Buchausschnitten gefüttert, soll Spaß haben und bei Gefallen gleich kaufen. Statt ausgeklügelter, aber wenig erfolgreicher Werbestrategien im Internet bietet Kindle Fire erstmalig Zugang zu einem Katalog, in dem Kunden mit Vergnügen blättern und sich das ansehen und kaufen sollen, was ihnen gefällt. Sie absolvieren schlicht und einfach einen Einkaufsbummel - nur eben digital.
Amazon als Impuls- und Taktgeber für die Onlinebranche dürfte bei seinem Versuch, ein neues Shoppinggefühl zu entfachen, von seiner Marktmacht und seinem umfangreichen Produktkatalog profitieren. (2.10.2011) Quelle: FAZ am Sonntag
2009 hatte sich der Otto-Konzern die Markenrechte an Quelle gesichert. Jetzt will Otto die Marke wieder aufleben lassen und ab Sommer den Versandhandel für Haushaltsgeräte, Möbel und Technik unter www.quelle.de neu starten.
Ziehen soll der Markenname "Privileg", unter dem Quelle einst seine Elektrogeräte verkaufte, die heute noch in vielen Haushalten stehen. Laut Otto-Chef Hans-Otto Schrader soll die Website zum Standard der Branche werden und investiert einen dreistelligen Millionenbetrag in den Aufbau der neuen alten Versandadresse. Dank guter Finanzlage kann sich Otto die Expansion leisten und hat hierzulande bereits 2.300 neue Mitarbeiter eingestellt. Zudem sucht Otto noch Mitarbeiter für mehrere hundert Stellen, zitiert Die Welt Konzernchef Schrader. "Alle Firmen schlagen sich derzeit um Uni-Absolventen, die in technische Berufe oder den Bereich E-Commerce, also den elektronischen Handel, hinein wollen", sagt Michael Picard, Personaldirektor der Otto Group. (5. Juli 2011)
Quellen: FAZ, Welt
Schlecker wechselt den Kurs: Statt mit der eigenen Handelskette zu wachsen, will der Konzern zum Großhändler avancieren und für Lebensmittelmärkte gleich mit einkaufen.
Die Drogeriemarke will nach drei Verlustjahren das Ruder herumreißen. 2006 bestand das Filialnetz noch aus 11.000 Standorten. Aktuell liegt die Zahl nur noch bei 7.200. Jetzt ist die Schließung weiterer unrentabler Standorte geplant. Darüber hinaus will das Unternehmen seine seit 2006 bestehende Großhandelssparte ausbauen. Per Kooperationsvertrag mit dem Einkaufsverband Privates Handelshaus Deutschland (PHD) will Schlecker das Drogeriesortiment für 2.400 Supermärkte mit einkaufen. Für einen weiteren Ausbau von Kooperationen stünde Schlecker bereit, schreibt die FAZ.
Überdies versucht Schlecker, international Fuß zu fassen und seine Eigenmarke Doucelyn aus dem Damenhygienebereich in der Türkei über verschiedene Vertriebskanäle zu verkaufen. Das habe den Weg auch für deutsche Markenlieferanten geöffnet, sagt Meike Schlecker in der FAZ. Auch eine neue Chance für Einkäufer. Ganz einfach wird es für den Einkauf aber nicht werden. Zunächst besteht die Liefervereinbarung mit zehn Lieferanten über deren komplette Produktpalette. Das schlechte Image - Schlecker machte mit Dumpinglöhnen Negativschlagzeilen - und der Umsatzrückgang haben aber zahlreiche andere Lieferanten zum Anlass genommen, Schlecker nicht mehr zu beliefern. Auf lange Sicht aber dürften sie es sich aber nicht leisten können, mit ihren Marken nicht in den Sortimenten der Supermärkte und Drogeriefilialen vertreten zu sein, meint die FAZ. Früher oder später würden sie sich dem Druck Schleckers beugen müssen. (5. Juli 2011)
Quelle: FAZ
Der Buchgroßhändler Koch, Neff & Volckmar (KNV) und seine Schwesterfirma Koch, Neff & Oetinger Verlagsauslieferung planen, bis 2015 ihre Logistikstandorte Köln und Stuttgart zu schließen. Für 100 Millionen Euro wollen die beiden Familienunternehmen stattdessen ein neues Logistikzentrum in der Mitte Deutschlands aufbauen.
Nach einem Bericht der Stuttgarter Zeitung kämen als neuer Standort die Regionen Kassel, Fulda und Erfurt infrage. Dort sollen rund 850 Mitarbeiter beschäftigt werden. Das geht aber auf Kosten der bisherigen Logistikstandorte Köln und Stuttgart, meldet Logistik heute. Zwar biete der Buchgroßhändler angeblich allen Betroffenen einen Umzug an den neuen Standort an, unterm Strich aber werden 900 der insgesamt 2.550 festangestellten Stamm-Mitarbeiter ihren Job verlieren, von den 700 befristeten Mitarbeitern sind es 600. Die Zentralisierung sei eine Reaktion auf sinkende Buchverkäufe, neue Medienangebote in den Buchhandlungen und den zunehmenden elektronischen Handel. Die Logistik an den bisherigen Standorten sei veraltet und stoße an seine Grenzen, sagt KNV. (7. Juni 2011)
Quelle: Logistik heute
- Foto: Pixelio/P. von Bechen
Wer von einer Karriere in den USA träumt und im Handel unterwegs ist, sollte mal bei Aldi anklopfen. Der Discounter aus Deutschland ist zwar schon seit 35 Jahren in den Vereinigten Staaten unterwegs, galt hier aber lange Zeit eher als Einzelhandelszwerg. Seit 2008 legt der deutsche Discountpapst, meldet die Süddeutsche Zeitung, jedoch auch in den USA so richtig den Turbogang ein. Seit gut drei Jahren stampft er jedes Jahr 80 neue Filialen aus dem US-amerikanischen Boden - 1.100 Filialen in 31 Bundesstaaten sind es bereits.
Hintergrund der aktuellen Erfolgsstory: Die Amerikaner sind von der Wirtschaftskrise so gebeutelt, dass sie geradezu sparwütig geworden sind. Jetzt gelang es Aldi sogar als erstem Supermarkt und Discounter überhaupt, New York zu erobern. Im Stadtteil Queens eröffnete Aldi im Februar sein erstes Geschäft und steht damit für eine Revolution im Einkaufsverhalten der New Yorker. Bislang hatten sie die großen Handelsketten vor die Tore ihrer Stadt verbannt Gleich zweimal scheiterte selbst der amerikanischste aller Supermärkte Walmart am Big Apple. Doch der Widerstand der New Yorker gegen große Handelsriesen bröckelt: Neben Aldi haben es jetzt auch Ikea, Home Depot und Target sowie Trader Joe´s, Amerikas Öko-Discounter (Besitzer: Aldi Nord) in die Stadt geschafft. In New York soll noch in diesem Jahr eine zweite Filiale hinzukommen, Standort soll die Bronx sein.
Für die New Yorker dürfte der Einkauf bei Aldi eine völlig neue Erfahrung sein. Denn Aldi-Filialen in Amerika folgen demselben Geschäftsmodell wie in Deutschland. In den USA verfügen Supermärkte im Schnitt über rund 100.000 Artikel, bei Aldi sind es gerade mal 1.400. Zudem gibt es bei Aldi die Einkaufstüten nur zu kaufen und noch akzeptiert der Discounter weder Kreditkarten noch Schecks. Ungewohnt für die USA ist auch, dass die Kunden von Aldi - wie bei uns - Einkaufswagen mit einer Münze auslösen müssen und auch nicht rund um die Uhr einkaufen können. Viele Filialen schließen schon um 21.00 Uhr. (3. Mai 2011)
Quelle: Süddeutsche Zeitung
- Foto: Kurt Salmon Managementberatung
Interview mit Dorothea Ern-Stockum, Partnerin der Unternehmensberatung Kurt Salmon, über Social Commerce und dessen Auswirkungen auf den Handel.
Frau Ern-Stockum, E-Commerce und der steigende Wettbewerb im stationären Handel verändern die Handelslandschaft rasant. Welche Trends stehen hier zurzeit im Vordergrund?
Ern-Stockum: Eine der größten Herausforderungen für Händler wird es in den nächsten Jahren sein, ein Multi-Channel-Konsumenten-Erlebnis zu entwickeln. Die Verbraucher nutzen mittlerweile alle Kanäle gleichermaßen und erwarten dementsprechend auch kanalübergreifende Services. Sie möchten im Web einkaufen, die Waren aber anschließend im Geschäft umtauschen können. Sie informieren sich zunächst im Netz über Produkte, wollen sie sich dann im Laden anschauen, kaufen aber schließlich wieder im Netz. Händler müssen deshalb zunehmend daran arbeiten, die Kanäle ganzheitlich zu betrachten, sowohl im Marken- wie im Sortimentsauftritt, im Service, als auch im Management der Supply Chain.
Wie wirkt sich das auf die Unternehmensorganisation aus?
Ern-Stockum: E-Com-Teams, also Abteilungen, die sich mit E-Commerce, Twitter, Mobile oder Social Commerce auskennen, die wissen, wie aktiv eingreifende Konsumenten den klassischen Online-Handel verändern und wie Unternehmen damit erfolgreich umgehen können, werden in Zukunft nicht mehr als exotische Abteilungen angesehen werden. Ganz im Gegenteil: Sie entwickeln sich zum Treiber des Customer Relationship Managements.
Wird auch der Trend zu Mass Customization - also zur kundenindividuellen Massenproduktion - weiter an Gewicht gewinnen?
Ern-Stockum: Ja. Die Erwartungshaltung, industriell gefertigte Produkte auf die eigenen Bedürfnisse individuell zugeschnitten zu bekommen, wird auf Seiten der Konsumenten durch den Siegeszug des Online-Handels, durch Social Media und neue Speciality-Formate zunehmen. Was mit den individuell im Internet durch den Kunden zusammengestellten Computern von Dell begonnen hat, wird immer mehr zu einem Trend, der auf breiter Basis die Konsumgüterindustrie ergreift. Ein sehr plakatives Beispiel stellt M&M dar, die ihren Kunden im Internet die Möglichkeit bieten, selber Farben zusammenzustellen und sogar individuelle Aufdrucke für die Schokolinsen festzulegen. Ein anderes Beispiel ist MyMuesli.com. Hier können Internetnutzer ihre Lieblingsmüslikomposition selber aus einer Vielzahl von Inhaltsstoffen zusammenstellen. Da solche Ansätze immer stärker Fuß fassen, ist davon auszugehen, dass Mass Customization mehr und mehr zu einer Grunderwartung der Kunden werden wird, statt ein besonderes Extra darzustellen.
Wie wird das die Anforderungen für Einkäufer und Logistiker verändern?
Ern-Stockum: Supply Chains und Logistik müssen immer schneller und flexibler werden. Die Unternehmen müssen sich darin üben, auch kleinere Losgrößen profitabel managen zu können. Die Einkaufsabteilungen werden sich zunehmend von der reinen Beschaffungsorganisation zur Merchandising- und Beschaffungsorganisation entwickeln. Planung und Beschaffung müssen enger miteinander verzahnt werden, um die Prozesse effizient steuern zu können und möglichst eng am Konsumenten zu sein. Das gilt im Übrigen auch für Unternehmen, die sich den Herausforderungen mit immer schneller werdenden Produkteinführungszyklen stellen.
Welche Karrierechancen ergeben sich dadurch für Einkäufer und Logistiker?
Ern-Stockum: Der Bedarf an Einkäufern, die Erfahrung haben in Sortimentsplanung, und in Flächenplanung, wird steigen. Die Handelsunternehmen werden auf Mitarbeiter angewiesen sein, die ein hohes analyistisches und planerisches Verständnis mitbringen und die Beschaffung der Produkte aus dem Eff-Eff kennen.
Das Gespräch führte Julia Leendertse.
Keine Lust auf eine Angestellten-Karriere im Logistik-Konzern oder dem Handel? Derzeit eröffnet sich eine neue Perspektive für Selbstständige in spe: Als Händler mit einem fahrenden Laden.
Die Verödung von Städten und Gemeinden macht es möglich, dass Unternehmen wie "Heiko" aus der Eifel gute Geschäfte machen mit einem fahrenden Lebensmittel-Geschäft vor allem für ältere Menschen.
"Die Anfragen aus Städten wie Koblenz, Bonn oder Euskirchen häufen sich", sagte "Heiko"-Inhaber Reinhard Steinkamp dem Kölner Stadtanzeiger. Das Familienunternehmen steuert mittlerweile allein in Köln mit drei Fahrern 26 Stadtteile an. Mit Standorten in Deutschland, Luxemburg und Belgien bedienen seine 165 Mitarbeiter rund 30.500 Stammkunden und setzen jährlich 22 Millionen Euro um.
Anfragen kommen von Seniorenvertretungen, Ämtern für Stadtentwicklung, Ortsvorstehern und Aktionsgruppen wie "Unser Dorf hat Zukunft". Hauptproblem ist die mangelnde Nahversorgung. Im Kölner Stadtteil Gremberghoven etwa leben 4.000 Menschen - aber es gibt nur noch einen türkischen Markt. Diese Lücke füllen fahrende Händler wie "Heiko", die in ihren 7,5 Tonnern zwischen 250 und 300 Produkte im Sortiment haben. Die Preise haben Supermarktniveau, die Fahrer selbst arbeiten - zumindest bei "Heiko" - auf Provisionsbasis. (3. Mai 2011)
Quelle: Kölner Stadtanzeiger
Die aktuellen Geschäftsergebnisse der Otto Group machen die Hamburger Handelsgruppe vor allem für Absolventen attraktiv, die sich eine Karriere im E-Commerce vorstellen können. Der weltweite Umsatz in allen drei Sparten - Handel über Versand und Geschäfte, Transportlogistik sowie Finanzdienstleistungen - kletterte insgesamt um 12,5 Prozent auf 11,4 Milliarden Euro. Dabei stiegen jedoch allein die Online-Erlöse um knapp 25 Prozent auf 4,8 Milliarden Euro. In Deutschland legten die E-Commerce-Umsätze sogar um 27,2 Prozent zu. 1.350 neue Mitarbeiter weltweit stellte der Konzern 2010 ein.
"Wir profitieren in allen Geschäftsbereichen vom stark exandierenden E-Commerce", zitiert dpa den Konzerchef Hans-Otto Schrader. So machen einzelne Unernehmen der Otto-Group, darunter etwa Otto-Versand, Sportscheck, Mytoys.de und Limango, mit ihren rund 50 Online-Plattformen zwei Drittel der Umsätze über das Netz.
Das Tempo des abgelaufenen Geschäftsjahres wird der Konzern nach Prognosen von Schrader nicht fortsetzen können. Der Vorstand geht aber dennoch von einem robusten Wachstum aus - vor allem in Deutschland. (29. April 2011)
Quellen: dpa, Heise-Online, Rheinische Post
Der amerikanische Versandhändler plant in der Nähe von Augsburg sein erstes bayerisches Logistikzentrum. Bis Herbst sollen die Bauarbeiten am 110.000 Quadratmeter großen Gebäude fertig sein. Danach soll das neue Zentrum rund 1.000 Mitarbeitern einen festen Arbeitsplatz sichern, in Stoßzeiten wie kurz vor Weihnachten sollen weitere 2.000 befristete Jobs hinzukommen.
Der Internethändler, der längst nicht nur Bücher, sondern auch Elektronikartikel, Spielzeug und Tiernahrung vertreibt, besitzt bereits Zentren in Leipzig, in Bad Hersfeld (Hessen) und Werne (NRW). Das bayerische Logistikzentrum soll aber nicht der einzige neue Distributionsstandort bleiben. Amazon kündigte an, auch im nordrhein-westfälischen Rheinberg einen weiteren Standort zu eröffnen. (1. April 2011)
Quelle: Süddeutsche Zeitung
Der Lebensmittelhändler Tengelmann, Holtzbrinck Ventures und Team Europe Ventures wollen zusammen rund vier Millionen Euro in die Lieferdienst Internetplattform Lieferheld stecken, meldet die Frankfurter Allgemeine Zeitung.
Das Ziel: Lieferheld soll eine der zentralen Marken und Anlaufstellen im Internet werden, über die Kunden ihre Fertiggerichte bei Restaurants oder Fast-Food-Lieferdiensten ordern. Dabei liefert das Unternehmen die Lebensmittel nicht selbst, sondern gibt einen Überblick über die Lieferdienste in Deutschland. Für diesen Service verlangt Lieferheld zehn Prozent von jeder Bestellung, rund 1.000 Partner will das Unternehmen bereits in den ersten Monaten gewonnen haben.
Lieferheld-Vorstand Fabian Siegel schätzt, dass die Deutschen vor allem abends Pizzen, Schnitzel, Sushi oder Getränke im Wert von 2,5 Milliarden Euro ordern. Statt per Telefon sollen die Kunden künftig via Internet und Lieferheld ihre Bestellungen abwickeln. Langfristig plant Siegel, rund 20 Millionen Euro in den Aufbau der Marke zu stecken, sagte er der FAZ. Dabei locken schnelle Gewinne in einem noch weitgehend unbesetzten Markt, urteilen Risikokapitalgeber. Bis Jahresende will Lieferheld 5.000 Partner der insgesamt rund 12.000 Restaurants mit Lieferservice unter Vertrag haben. Bis 2014 sollen dann Gewinne zwischen acht und zehn Millionen Euro fließen. (1. April 2011)
Quelle: FAZ
Online-Versendern und solchen, die eine Selbstständigkeit im Internethandel planen, droht aus Brüssel eine Stolperfalle. Denn die EU hat eine neue Richtlinie vorgelegt, nach der Händler zukünftig dazu gezwungen werden sollen, auch gegen ihren Willen ihre Waren in allen 27 EU-Staaten anzubieten.
"Dann müssten sie die Verbraucherrechte in 27 Ländern beherrschen und sich der Gefahr aussetzen, zum Beispiel in Polen oder Malta verklagt zu werden", zitiert die Financial Times Deutschland den Rechtsexperten des Deutschen Industrie- und Handelskammertags (DIHK) Christian Groß. Der Vorschlag des federführenden Binnenmarktausschusses des EU-Parlaments im Rahmen der Verhandlungen zur Verbrauchervertragsrichtlinie dürfte vor allem kleineren Händlern Probleme bescheren, die sie - sollten Europäischer Rat und EU-Kommission dem Vorhaben tatsächlich zustimmen - gar nicht lösen könnten, urteilt DIHK-Jurist Groß. Wer nach Rumänien liefere, müsse dort zum Beispiel einen Kundendienst vorhalten. Neben dem Sprachproblem müssten auch die Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) so ausgestaltet sein, dass sie allen Ländern entsprächen. Ist das nicht der Fall, würden rechtliche Abmahnungen drohen. DIHK und Bundesjustizministerium setzen sich zurzeit für eine Änderung des EU-Entwurfs ein. (4. April 2011)
Quelle: Financial Times Deutschland
Die Deutschen sind auf dem Biotrip - und das nicht erst seit es dioxinverseuchte Eier gibt. Der Handel mit Bioprodukten und Naturkosmetik wächst und wird so auch für Absolventen und Young Professionals immer interessanter.
Nach aktuellen Zahlen des Bunds Ökologischer Lebensmittelwirtschaft erreichte der deutsche Bio-Handel 2010 ein Marktvolumen von 5,9 Milliarden Euro und damit ein Umsatzplus von zwei Prozent im Vergleich zu 2009. Für das laufende Jahr rechnen Branchenexperten sogar mit zweistelligen Zuwachsraten. Vom aktuellen Bioboom profitiert dabei vor allem der Fachhandel mit Bio-Produkten, also etwa Unternehmen wie Basic oder Superbiomarkt.
Spannende Einstiegsmöglichkeiten bietet aber auch das Geschäft mit Naturkosmetik. Eine internationale Studie des US-Marktforschers Kline prophezeit dem Markt vor allem in Europa, aber auch in den USA und in Asien ein rasantes Wachstum. Aktuell macht die Sparte nur 6,2 Prozent vom Gesamtmarkt mit Schönheitspflege aus. Aber sie wächst überproportional: 2010 setzten Unternehmen hierzulande mit Naturkosmetik 795 Millionen Euro um - elf Prozent mehr als 2009.
Deutsche Hersteller sind übrigens die größten Exporteure von Naturkosmetik. Neben Marken wie Dr. Hauschka oder Lavera gibt es viele kleine Hersteller. (1. März 2011)
Quellen: Rheinische Post, SZ
Norbert Klein, Geschäftsführer der Personalberatung Hofmann Consultants in Königstein, über Handel und Konsumgüterindustrie als Kaderschmiede des Einkaufs und den Trend zum E-Commerce.
Herr Klein, hat der Trend zum E-Commerce den Jobmarkt in Handel und Konsumgüterindustrie verändert?
Klein: Absolut. Die Nachfrage nach E-Commerce-Spezialisten ist stark gestiegen. Fast alle Unternehmen wollen heute ihre Produkte übers Internet verkaufen. Dafür suchen sie speziell ausgebildete Leute. Weil das Internet ein sehr schnelles Medium ist, sind hier vor allem Schnelldenker und Unternehmertypen gefragt. Im E-Commerce fehlt die Zeit für langwierige Abstimmungsprozesse. Wer hier mitmischen will, muss in der Lage sein, Angebote innerhalb weniger Stunden zu aktualisieren und dafür auch die betriebswirtschaftliche Verantwortung zu übernehmen.
Früher galt der Handel als Kaderschmiede und Trendsetter des Einkaufs. Gilt das immer noch?
Ja, obwohl inzwischen die Trends auch von Unternehmen anderer Branchen kommen ? etwa aus der Computerindustrie oder von den Autoherstellern. Aber: Die Einkaufsvolumina liegen im Handel so hoch wie in keiner anderen Branche. Im Handel entscheiden die Einkäufer über die Sortimente, die Konditionen, die Margen und damit über den Erfolg des Unternehmens. Gerade für Berufseinsteiger ist der Handel deshalb nach wie vor sehr interessant.
Wie ist es denn um die Karrierechancen für Einkäufer im Handel und in der Konsumgüterindustrie zurzeit bestellt?
Weitaus besser, als die meisten Studenten wissen. Da es gerade im Handel und bei Konsumgüterunternehmen im Einkauf um viel Geld geht, sind die Arbeitgeber sehr an unternehmerisch denkenden Kandidaten interessiert. Einkäufer bekommen bereits sehr früh sehr viel Verantwortung übertragen. Wer sich die Lebensläufe der Topmanager in großen Handelskonzernen genauer ansieht, wird feststellen, dass einige gerade einmal Mitte dreißig waren, als sie an die Spitze rückten.
Welche Kompetenzen sind besonders gefragt?
Die meisten Unternehmen suchen Kandidaten mit mehreren Jahren Berufserfahrung. Die Erwartung, dass der Einkäufer BWL-Hintergrund mitbringt, ist stark gestiegen. Er muss die Branche kennen, in der er arbeiten will. Und er muss strategisch, konzeptionell und prozessorientiert denken können. In internationalen Konzernen sind zudem verhandlungssicheres Englisch und perfekte PC- und Softwarekenntnisse ein Muss.
Für die Aufgaben im Supply Chain Management werden gerne Wirtschaftsingenieure, -informatiker oder Ingenieure mit kaufmännischem Hintergrund gesehen.
Und wie steht's um die Karrierechancen für Logistiker und Supply Chain Manager?
Die sind im Handel, bei Konsumgüterherstellern und deren Zulieferern ähnlich gut wie bei den Einkäufern. Denn was nützt mir schon das schönste Produkt, wenn ich es nicht rechtzeitig besorgen beziehungsweise liefern kann. Logistikmanager und SCM-Experten müssen weltweite Warenströme verstehen, gestalten und dirigieren und in den IT-Systemen abbilden können. Von daher sind analysestarke Typen gefragt.
Und wie sehen die Verdienstmöglichkeiten aus?
In beiden Branchen sind die Einstiegsgehälter eher unspektakulär. Sie schwanken zwischen 40.000 und 50.000 Euro. Nach drei bis fünf Jahren im Job liegen die Einkäufer, Logistiker und Supply Chain Manager im Schnitt bei 60.000 bis 80.000 Euro, wenn sie gut sind. Dann kann es aber sehr schnell nach oben gehen, weil auch die variablen Anteile des Vergütungspakets steigen. Das heißt: Die Gehälter schwanken sehr stark. Wer erfolgreich arbeitet, kann bereits mit 35 oder 40 Jahren zwischen 200.000 und 300.000 Euro verdienen.
Das Gespräch führte Julia Leendertse.
Wer im Handel Karriere machen will, kommt am Thema E-Commerce kaum vorbei. Während der deutsche Einzelhandel 2010 gerade mal 1,8 Prozent zulegte, verhalf das Onlinegeschäft deutschen Versandhändlern zu kräftigen Umsatzzuwächsen. Otto schaffte 2010 dank E-Commerce ein Plus von zwölf Prozent, Weltmarktführer Amazon legte beim Umsatz 40 Prozent zu. Und selbst dem als Pleitekandidaten gehandelten Versender Neckermann verhalf der Onlinehandel zum überraschenden Turnaround.
Für Jobsuchende aus Logistik und Supply Chain Management lohnt es sich, einen Blick auf die Top-Ten der Online-Shops in Deutschland zu werfen (siehe Grafik), denn Experten rechnen mit einer steigenden Konzentration im Internethandel. Schon jetzt haben die zehn größten Versandhändler einen Anteil am Gesamtkuchen von 30 Prozent. 2009, so hat das Kölner Euro-Handelsinstitut herausgefunden, lag der Wert noch bei 26 Prozent.
Übrigens: Otto sucht zurzeit 100 Spezialisten für elektronischen Handel und IT. Schließlich rechnet die gesamte Otto-Gruppe, zu der auch Firmen wie Bon Prix, Sport Scheck und Manufactum gehören, für 2011 mit einem zweistelligen Umsatzplus auf gut elf Milliarden Euro.
Die zehn größten Online-Shops in Deutschland:
1. www.amazon.de
2. www.otto.de
3. www.telekom.de
4. www.conrad.de
5. www.neckermann.de
6. www.thomann.de
7. www.weltbild.de
8. www.bonprix.de
9. www.baur.de
10. www.netbooksbilliger.de
(1. März 2011)
Quelle: Handelsblatt, Statista
Der Aufschwung schürt die Kauflust der Deutschen und beschert dem Einzelhandel wieder bessere Umsätze. Damit entpuppt sich die Branche im Jahr eins nach der Wirtschaftskrise als relativ stabiler Arbeitgeber.
Nach Prognosen des Handelsverbands Deutschland (HDE) soll der Umsatz in diesem Jahr um mindestens 1,5 Prozent zulegen. Das Weihnachtgeschäft soll laut HDE sogar ein Umsatzplus von 2,5 Prozent einspielen. Besonders gewachsen ist der Internethandel. Er wird mit schätzungsweise zwölf Prozent das größte Wachstum verbuchen. Sein Anteil am gesamten Einzelhandel liegt inzwischen bei 5,9 Prozent. Auch das kommende Jahr wird für den Einzelhandel positiv, prognostiziert das Institut der deutschen Wirtschaft in Köln. Die Gründe: Die Einkommen der Deutschen dürften weiter steigen und die Verbraucher müssen weniger Angst vor Inflation haben, so die Wissenschaftler. (7. Dezember 2010)
Quellen: Financial Times Deutschland, Heise Online
Wer karrieretechnisch im Online-Geschäft unterwegs ist, hatte den Hagener Handelskonzern Douglas bislang nicht unbedingt auf der Rechung. Dies könnte sich aber schon bald ändern. Douglas-Chef Henning Kreke kündigte jüngst an, neben dem stationären Handel künftig verstärkt in den Vertriebsweg Internet investieren zu wollen.
Bekannt ist das Familienunternehmen vor allem durch seine Douglas-Parfümerienkette. Zum Konzern gehören aber auch zahlreiche weitere Handelsketten, die seit Jahrzehnten das Bild etlicher deutscher Innenstädte mitprägen: die Buchhandelskette Thalia sowie die Sparten Schmuck (Christ), Süßwaren (Hussel) und Damenmode (Appelrath Cüpper).
Jetzt plant das Unternehmen, den Anteil des Online-Handels am Gesamtumsatz von 3,3 Milliarden Euro in den nächsten drei Jahren von heute fünf auf zehn Prozent zu steigern. Das Online-Geschäft soll dabei mit dem stationären Handel eng verzahnt bleiben. So sollen die Preise der online vertriebenen Waren denn auch stets mit denen in den Geschäften übereinstimmen. (1. Febraur 2011)
Quelle: FAZ
Teile des Berichts- und Rechnungswesens der Metro könnten künftig von Mitarbeitern in Osteuropa oder Asien erledigt werden.
Der Handelskonzern prüft derzeit die Verlagerung von Hunderten von Arbeitsplätzen ins Ausland. Metro-Betriebsräte rechnen mit bis zu 400 Stellen, die hierzulande wegfallen könnten. (3. Oktober 2010)
Quelle: Wirtschaftswoche
Im August ging in Köln-Langel das neue Rewe-Logistikzentrum in Betrieb und kommt mit dem schon vorhandenen Frischezentrum auf 110.000 Quadratmeter Lagerfläche. Knapp 1.000 Mitarbeiter versorgen von hier aus 660 Supermärkte im Westen. Doch die 64 Millionen Euro Kosten für den Erweiterungsbau sind nur der erste Schritt: Bis 2012 will der Konzern insgesamt 600 Millionen Euro in neue Lager investieren. Das ist auch nötig: Rewe wächst und muss deshalb auch seine Logistik neu aufstellen.
Das Investitionsprogramm soll die Logistik der Rewe-Gruppe in ganz Deutschland optimieren. Zehn neue Lager sollen entstehen, drei weitere werden modernisiert. "Damit wollen wir Abläufe schneller, effektiver, ökologischer und effizienter werden. Der Logistik kommt eine zunehmend strategische Bedeutung zu", erklärt Rewe-Logistik-Vorstand Frank Wiemer. Wachsende Sortimente, kundenfreundliche Öffnungszeiten und immer höhere interne wie externe Qualitätsanforderungen würden die Messlatte für die Leistungsfähigkeit der Logistik immer höher legen.
Das jetzt in Betrieb genommene Logistikzentrum zählt zu den modernsten in Deutschland, 200 Lkws sollen an sechs Tagen in der Woche die Supermärkte in der Region beliefern. Gleichzeitig hat der Konzern die Lagernetze für seine Rewe-Märkte von denen der Penny-Märkte getrennt. Penny hat etwa 2.000 Artikel im Sortiment, Rewe-Supermärkte bis zu 30.000 Produkte, die nicht alle so häufig verkauft werden wie so genannte Schnelldreher im Discount. Für Penny in der Region wurde ein eigenes, 31.000 Quadratmeter großes Lager in Köln-Bocklemünd gebaut. Kosten: 48 Millionen Euro. Mit dem neuen Penny-Lager hat der Handelskonzern mehrere kleinere Standorte zusammengelegt und will so kürzere Lieferwege bei gleichzeitig optimierter Touren-Steuerung erreichen. Wiemer: "Am Ende wollen wir über die modernste und effektivste Logistik der Branche verfügen." (8. September 2010)
Quelle: Kölner Stadtanzeiger
Media Markt and Saturn, together Europe's number one consumer electronics retailers, already own 800 outlets in 16 countries, but General Manager Roland Weise reckons there is opportunity for a 1000 outlets in China alone.
At the end of last year, Media-Saturn signed a joint venture agreement with the Chinese partner Foxconn Technology Group to expand their reach into the Chinese market. Under the joint venture agreement, Metro Group holds 75 percent of the shares and Foxconn 25 percent. Media-Saturn is responsible for the strategic leadership and the operations of the joint venture.
As an experienced local partner, Foxconn - the world's most trusted end-to-end green product service provider - will support Media-Saturn in its market entry. This coming October the first Media Market will open its doors in Shanghai. Weise estimates the sales opportunity in the Shanghai region at 5 billion Euro - approximately equivalent to the entire turnover of the company in Switzerland. That should be enough to support 40 outlets in Shanghai alone. Media-Saturn also expects growth in Russia, the Philippines and Malaysia. (September 9th, 2010)
Sources: Capital, Heise
Unter dem Namen "Temma" belebt der Kölner Branchenriese Rewe den guten, alten Tante-Emma-Laden. Der Grund: Ein stark verändertes Einkaufsverhalten der Deutschen, für die Frische, gute Öffnungszeiten, Spezialsortimente und eine persönliche Beratung wieder wichtiger werden als der Preis. Bis Mitte 2011 läuft in Köln-Süd ein Feldversuch, der bei Erfolg auf andere Großstädte ausgedehnt werden soll.
Weißes Logo auf schwarzem Grund, 800 Quadratmeter für Supermarkt und Erlebnisgastronomie - so sieht der Temma-Laden in Köln aus. Die Waren sind ähnlich wie im herkömmlichen Supermarkt in Inseln gruppiert, aber es gibt nur halb so viele Produkte. Um das zu erreichen, wurde auf den fünften Haushaltsreiniger und die zwölfte Geschmacksrichtung bei den Chips verzichtet, erklärt Marktleiter Tim Leimbach das auf "nur" 5.000 Produkte reduzierte Portfolio. Auch Schilder oder Wegweiser gibt es nicht - Käufer sollen sich beim Personal erkundigen.
Dafür gibt es Snacks und Speisen für die Büroklientel der umliegenden Firmen und für junge Mütter mit Kinderwagen, die sich Nachmittags beim Cappuccino und Erdbeerplunder treffen. Beide Zielgruppen erledigen nebenbei ihre Einkäufe und können sich dabei von Fachkräften beraten lassen, die von Personalberatungen handverlesen werden. Auf 27 Euro summiert sich mittlerweile der durchschnittliche Einkauf pro Person, deutlich mehr als im klassischen Supermarkt. Konkrete Zahlen und Erwartungen hat das Rewe-Management zwar noch nicht genannt. Dem Vernehmen nach ist die Chefetage aber trotz derzeit noch roter Zahlen mit der Entwicklung zufrieden. (9. August 2010)
Quelle: Welt am Sonntag
Unternehmensporträt Rewe Group im Jobguide
Der Hamburger Versandgigant Otto prüft den Verkauf von Lebensmitteln über das Internet und verhandelt derzeit intensiv mit Partnern aus dem Handel. Das erklärte Ziel: Die Preise für das Onlineangebot identisch mit denen in den Supermarktregalen zu halten. Die Startprobleme von Amazon im Lebensmittel-Internethandel beeindrucken Otto-Chef Hans-Otto Schrader nicht: "Logistik ist der Schlüssel zum Erfolg."
Deshalb verhandelt der Konzernchef derzeit mit leistungsstarken Lebensmittel-Einzelhändlern, die bundesweit über mehrere tausend Filialen verfügen. Über diese Standorte soll dann die Belieferung der Kunden erfolgen. "Insbesondere wenn man auch Frischeprodukte verkaufen will, kann man nicht auf ein Zentrallager zurückgreifen", begründet Schrader seine Strategie. Sein Konzern war mit einem Zentrallagerkonzept vor zehn Jahren gescheitert. Seitdem hat die Zahl der Internetnutzer allerdings rasant zugenommen. Außerdem würde sich Otto zunächst auf die Urbanzentren konzentrieren und kein flächendeckendes Angebot machen. Wichtigster Schlüssel zum Erfolg sei der Preis. Der soll sich nicht von denen im stationären Einzelhandel unterscheiden. Schrader rechnet allerdings damit, dass die Kunden bei einem transparenten Geschäftsmodell bereit seien, eine Versandkostenpauschale bei gutem Lieferservice extra zu bezahlen.
Noch steckt das Geschäft mit dem Online-Lebensmittelhandel generell in den Kinderschuhen. Nach Angaben des Bundesverbandes des Deutschen Lebensmittelhandels machte 2009 das Onlinegeschäft gerade mal ein halbes Prozent des Gesamtumsatzes von über 150 Milliarden Euro aus. Allerdings ist der Markt mit dem Überlegungen Ottos und dem Einstieg Amazons Anfang Juli 2010 in Bewegung geraten. (3. August 2010)
Quelle: Frankfurter Allgemeine Zeitung
Unternehmensporträt Otto Group im Jobguide
Der Handelskonzern Metro will mit einer Restrukturierung das Ergebnis seiner Cash&Carry-Märkte verbessern. Dafür sollen vier Großmärkte geschlossen, Verwaltungsstandorte zusammengelegt und 900 Stellen abgebaut werden, berichtet die Welt.
Filialschließungen seien in Berlin und Halle/Saale geplant, ein Großmarkt in Rostock soll verkauft werden. Außerdem werde die Zentrale der Schaper-Märkte komplett von Hannover nach Düsseldorf verlegt, die Marke bliebe allerdings erhalten. Gleichzeitig plant der Konzern rund 100 Millionen Euro in den Umbau oder Neubau von Standorten zu investieren. "Bis 2013 wollen wir alle unsere Märkte angefasst und modernisiert haben", sagte der Cash&Carry-Deutschlandchef John Rix gegenüber der Welt. Im Rahmen des Konzernprogramms "Shape 2012" soll das Ergebnis von Cash&Carry um 150 Millionen Euro steigen. Während die Geschäfte weltweit gut liefen, habe die Metro-Großmarktsparte seit Jahren Probleme mit sinkenden Gewinnen, berichtet das Blatt weiter. (7. Juli 2010)
Quelle: Welt Online
Nach einem Umsatzeinbruch im Krisenjahr 2009 will der Duisburger Familienkonzern und Metro-Großaktionär Haniel in diesem Jahr kräfig in Unternehmens-Zukäufe investieren, berichtet das Manager-Magazin.
Die Gesamtinvestitionen sollen in diesem Jahr eine Größenordnung von einer Milliarde Euro erreichen - ein Teil davon fließe in Zukäufe. Der seit Januar amtierende Haniel-Chef Jürgen Kluge habe rund 200 Firmen im Visier. Daraus sollen sich bis zum Herbst vier konkrete Kandidaten mit jeweils rund 500 Millonen Euro Jahresumsatz herauskristallisieren. "Es ist unser Geschäftsmodell, kleinere Unternehmen groß zu machen, zu professionalisieren und internationalisieren", sagt Kluge. Dabei ist der Konzernchef für das laufende Jahr nur vorsichtig optimistisch: Die Konjunktur werde sich nur sehr langsam erholen, dennoch dürften Umsatz und Gewinn im Vergleich zu 2009 steigen.
Im vergangenen Jahr ging der Umsatz um fünf Prozent auf 24,5 Milliarden Euro zurück, das operative Ergebnis sank um 47 Prozent auf 289 Millionen Euro. Zu den schwachen Zahlen trugen vor allem die Edelstahltochter ELG, der Büromöbelversender Takkt und die Metro bei. Lediglich die Pharmahandelstochter Celesio konnte den Umsatz 2009 im Vergleich zum Vorjahr leicht steigern. (4. Mai 2010)
Quelle: Manager-Magazin
Die Einzelhändler in Deutschland müssen sich nach einer Prognose des Branchenverbandes HDE auf stagnierende Umsätze in diesem Jahr einstellen.
"Es gibt zurzeit kaum Wachstumsperspektiven", sagt HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth. 2009 sank der Umsatz bereits um 1,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Grund sei die zunehmende Angst der Verbraucher um ihren Arbeitsplatz und die damit verbundene Konsumzurückhaltung. (8. April 2010)
Quelle: Welt Online
3. August 2009 - Während es den traditionellen Kaufhäusern schlecht geht, florieren die großen Shopping-Center. Knapp 50.000 neue Jobs sollen bis 2010 entstehen.
2008 arbeiteten 497.000 Menschen für die deutschen Einkaufszentren. Im kommenden Jahr soll sich diese Zahl auf 544.000 Beschäftigte erhöhen, wie das German Council of Shopping Centers (GCSG) prognostiziert. Auch der Umsatz soll im gleichen Zeitraum von 36 auf 38,6 Milliarden Euro ansteigen. Ein Grund für das Wachstum: Die Shopping-Center könnten sich schneller und gezielter auf die Wünsche der Kunden einstellen als die großen Kaufhäuser, meint GCSC-Chef Stephan Jung. Den Kaufhäusern sei es außerdem nicht gelungen, "emotionale Warenwelten" zu schaffen. Bis 2012 sind 40 neue Shopping-Malls in Deutschland geplant. Die größten Betreiber sind ECE, Metro, MFI und Jones Lang LaSalle.
Quelle: Tagesspiegel
6. Juli 2009 - Während der deutsche Einzelhandel leidet, stehen die meisten Discounter noch relativ gut da. Viele expandierten gerade in der Krise ins Ausland und suchen Akademiker-Nachwuchs.
Gute Chancen für Arbeitnehmer: Alle großen Discounter bieten allein bei den Trainee-Programmen zum Bereichs- oder Verkaufsleiter einige hundert Plätze in diesem Jahr an, schreibt Junge Karriere. Dennoch plagten die Unternehmen Nachwuchssorgen, heißt es. Den Discountern bereite ein Imageproblem Kummer, vielen Absolventen seien sie als Arbeitgeber nicht glamourös genug. Das versuchten die Unternehmen nicht zuletzt mit Geld auszugleichen: Aldi Süd, Lidl und Netto zahlten überdurchschnittliche Einstiegsgehälter.
Quelle: Junge Karriere
4. Mai 2009 - Dem Handel geht es weniger schlecht, als die jüngsten Insolvenzen bei Hertie und Woolworth vermuten lassen. Vor allem Lebensmittel-Filialisten sind auf Expansionskurs. Die Konkurrenten Edeka und Rewe suchen nach geeigneten Standorten für jeweils mehr als 100 neue Supermärkte, berichtet die Süddeutsche Zeitung. Auch die Discounter Aldi und Lidl eröffnen fast an jedem Arbeitstag neue Läden. Zahlen des Marktforschungsinstituts GfK zeigen, dass die Umsätze mit Nahrungsmitteln in wirtschaftlich schwierigen Zeiten besonders stark steigen. Ein Grund könnte sein, dass viele Verbraucher seltener ein Restaurant besuchen und stattdessen lieber zu Hause essen. Aber auch im Non-Food-Geschäft gibt es positive Nachrichten. Der größte deutsche Schuhhändler Deichmann will in diesem Jahr knapp 60 neue Läden eröffnen.
Quelle: Süddeutsche Zeitung
27. Februar 2009 - Während die Discount-Händler derzeit die Profiteure der Krise sind, gilt das nicht für den gesamten Handel, schreibt die Frankfurter Allgemeine Zeitung.Die Eigenkapitaldecke sei traditionell dünn in der Branche und das nominale Wachstum von einem Prozent im letzten Jahr sei inflationsbereinigt ein Minus gewesen. Nicht von ungefähr häuften sich Nachrichten über ernste Schwierigkeiten namhafter Handelsketten wie Hertie, SinnLeffers und Wehmeyer. Auch der Essener Arcandor-Konzern kämpft mit hohen Verlusten und Metro - der größte in Deutschland und auch global einer der namhaften Player - hat ein Restrukturierungsprogramm aufgelegt, das weltweit 15.000 Stellen kostet. Selbst der erfolgsverwöhnte Douglas-Konzern stimme Molltöne an, schreibt die Zeitung. Quelle: Frankfurter Allgemeine Zeitung
20. Januar 2009 - Mit einem massiven Sparprogramm reagiert der größten deutsche Handelskonzern Metro auf die Wirtschaftskrise. Weltweit sollen 15.000 Arbeitsplätze wegfallen.
Der Konzern will auch einige Bereiche umstrukturieren. Bis 2012 will Vorstand Eckhard Cordes auf diese Weise das Ergebnis um 1,5 Milliarden Euro steigern.An der Börse sorgten die Nachrichten für einen Kurssprung des Metro-Papiers von 2,5 Prozent.
Die Ländergesellschaften der Metro sollen künftig mehr Eigenverantwortung bekommen. Zudem seien künftig die Sparten Cash & Carry, Media Markt und Saturn, Real und Galeria Kaufhof für bislang konzernübergreifende Funktionen wie Einkauf und Logistik selbst verantwortlich, gab der Konzern bekannt. Die Bereiche Finanzen und Controlling sollen hingegen zentral vom Konzernsitz in Düsseldorf geführt werden.
Trennen wird sich der Konzern von der Bekleidungskette Adler, ebenso von 27 verlustreichen Märkten der Supermarktkette Real. Die Elektroniktochter Media-Saturn gibt den Betrieb ihrer Rechenzentren an den Technologiekonzern IBM ab. Die Kaufhof-Warenhäuser zählt Cordes zudem nicht mehr zum Kerngeschäft.
An über 2.200 Standorten in 32 Ländern Europas, Afrikas und Asiens arbeiten insgesamt rund 300.000 Menschen aus 150 Nationen für den Konzern. Quelle: Reuters, Welt
7. Oktober 2008 - Der angeschlagene Essener Warenhaus- und Touristikkonzern Arcandor steckt tiefer in der Krise als bisher angenommen. Nun soll auch die Beteiligung am Touristikkonzern Thomas Cook auf den Prüfstand.
Zwar beteuert der Arcandor-Vorstand, keine Cook-Aktien verkaufen zu wollen. Die FTD berichtet jedoch unter Berufung auf Insider, dass ein Verkauf "unumgänglich" sei. Denn: Arcandor benötige dringend Geld für Wareneinkäufe der Handelstochter Karstadt. Thomas Cook gilt als der einzige nachhaltige Gewinnbringer für Arcandor und wird in Zukunft wohl noch von der Pleite des Rivalen XL in Großbritannien profitieren. Mit einem Verkauf der Cook-Anteile würde Arcandor auf weniger als die Häfte des heutigen Umsatzes zu einem wenig zukunftsträchtigen Rumpfkonzern zusammenschrumpfen. Die dann verbleibenen Standbeine Warenhäuser (Karstadt) und Versandhandel (Quelle) schreiben seit Jahren rote Zahlen.
Quelle: Reuters, FTD
7. April 2008 - Deutschlands größter Handelskonzern Metro will sich von seiner Warenhaussparte Kaufhof trennen. Geplant ist ein Komplettverkauf der 141 Kaufhof-Warenhäuser mit einem Gesamtumsatz von derzeit 3,6 Milliarden Euro. Metro-Chef Eckhard Cordes schloss mögliche Kooperationen, zum Beispiel mit der Karstadt-Muttergesellschaft Arcandor, aus. Die Trennung vom Kaufhof soll eine stärkere Konzentration auf die Wachstumsbereiche der Metro ermöglichen. Dazu zählt Cordes vor allem das Metro Cash & Carry-Geschäft und die Elektronikmärkte Media Markt und Saturn, die möglicherweise demnächst an die Börse gebracht werden. Für die mit Verlusten arbeitende Lebensmittel-Handelskette Real soll ein verschärfter Sanierungsprozess eingeleitet werden. Sollte ein Turnaround in den nächsten zwei Jahren nicht gelingen, wäre auch eine Trennung von den Real-Märkten möglich.
Quelle: FAZ