Handel
Verkehrsknotenpunkt war Köln schon zur Zeit des Römischen Reiches, denn hier kreuzten sich bedeutende Handelswege. Im 13. Jahrhundert erhielt die Stadt dann das sogenannte "Stapelrecht": Durchziehende Kaufleute mussten den Kölnern ihre Waren anbieten. Genügte sie den Qualitätsansprüchen, so wurde daraus "Kölner Ware", genügte sie nicht, so durften die Kölner die Waren verbrennen oder in den Rhein kippen. Erst im Jahr 1811 schaffte der Wiener Kongress dieses Gesetz ab.
Der Handel spielt auch heute noch eine Rolle: Knapp 50 Verbände des Handels sind hier ansässig, hat die Wirtschaftsförderung der Stadt gezählt. Auch zwei bekannte Handelsunternehmen sind hier zu Hause: Die zu Metro gehörende Galeria Kaufhof und der Lebensmittelkonzern Rewe. Während die Kaufhof-Mutter Metro im Januar 2009 ein Sparprogramm ankündigte, scheint es Rewe recht gut zu gehen: Der Konzern will im laufenden Jahr 1,6 Milliarden Euro in den Ausbau seiner Supermärkte investieren, sagte Konzernchef Alain Caparros kürzlich.
Wichtig für die Handels-Statistik der Stadt sind aber vor allem die über 6.000 Geschäfte und vielen kleinen spezialisierten Lädchen in Köln, die alle zusammen Waren im Wert von 6,1 Milliarden Euro umsetzen. Über 100 Millionen Tagesgäste fallen jährlich in der Stadt ein, um sich den Dom, die Museen und die Kölsch-Kneipen anzusehen und tragen maßgeblich dazu bei, dass die Schildergasse zu den meistfrequentierten Einkaufsstraßen Europas zählt. Deshalb zahlen die Händler hier auch Spitzenpreise für das, wozu sie einst gezwungen wurden - nämlich ihre Produkte anbieten zu dürfen: In Bestlagen kostet der Quadratmeter Verkaufsfläche bis zu 200 Euro.
Und auch die Koelnmesse, entsprechend ihrer Ausstellungsfläche viertgrößte Messe weltweit, ist ein wichtiger Wirtschaftsfaktor: Sie organisiert 70 Messen im In- und Ausland, von denen 25 in ihrem jeweiligen Wirtschaftszweig die bedeutendsten seien, sagt die Messegesellschaft.
Tourismus
Den lukrativen Tourismus verdankt Köln seinen Kulturschätzen und der Tatsache, dass die Domstadt schon früh ein bedeutender Wallfahrtsort wurde. Die Menschen reisten zunächst von weither an, um sich die Reliquien der Märtyrerinnen und der Heiligen Ursula anzuschauen. Als 1164 dann noch die Reliquien der Heiligen drei Könige nach Köln überführt wurden, wuchs die Bedeutung als Pilgerstätte weiter.
Religion, Kultur, und Wirtschaft lagen schon damals nah beieinander. Der Bekanntheitsgrad der Märtyrerinnen kurbelte die Produktion an - in Köln hergestellte Büsten von lächelnden Jungfrauen wurden europaweit verkauft. Der Bau des Doms zwischen 1248 und 1880 tat dem Handwerk gut und lockte über Jahrhunderte namhafte Künstler nach Köln, deren Werke noch heute im Dom zu bestaunen sind. Inzwischen aber geht es in Sachen Kunst in Köln schon lange nicht mehr nur um den Dom und die vielen anderen bedeutenden Kirchen. Die Kunstmessen Art Cologne und die Art Fair 21 sowie das Literaturfest Lit.Cologne ziehen viele Besucher an.
Typisch für Köln ist das quirlige Kleingewerbe der Kultur- und Kreativwirtschaft: 16.500 kleine Galerien, Grafikbüros, Designagenturen und Multimedia-Unternehmen sind zusammen ein bedeutender Wirtschaftsfaktor, denn sie beschäftigten 2008 mehr als 57.000 Menschen und erzielten einen Umsatz von über elf Milliarden Euro.