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Qual der Wahl: Lieber im Konzern oder im Familienbetrieb arbeiten?

Das sagen Jobguide-Leser über ihre Entscheidung

Was ist attraktiver: Ein großer Konzern oder ein kleineres Unternehmen? Wir haben Junior Professionals gefragt, welche Rolle die Größe des Unternehmens für sie bei der Wahl des Arbeitgebers gespielt hat.

Meine Marktlücke als Experte

Name: Dr. Philipp Wackerbeck
Alter: 31 Jahre
Position: Associate bei Booz Allen Hamilton, München
Abschluss: Diplom-Betriebswirt, Dr. rer. pol.
Praktika: BfG Credit, Luxemburg; Hannover Rück Capital Markets; AIG, London; Commerzbank, Hongkong; Deutsche Bank M&A, Frankfurt am Main

Ich steh' auf GROSS: "Ein geregelter Acht-Stunden-Tag in einem deutschen Großraumbüro - das kam für mich nie in Frage. Ich wollte vor allem international arbeiten. Insofern habe ich ganz klar nach einem Unternehmen gesucht, das mir die Möglichkeit bietet, mit Kollegen aus unterschiedlichen Ländern und in verschiedenen Regionen zu arbeiten. Deswegen habe ich mich ganz bewusst für Booz Allen Hamilton entschieden. Wie bei anderen großen Unternehmen ist hier der Radius an Möglichkeiten sehr groß. Die Strategie- und Technologieberatung ist international präsent und global vernetzt.
Am Anfang der Karriere bei einem großen Unternehmen ist es wichtig, sich möglichst schnell intern zu vernetzen, um in Projekten eingesetzt zu werden. Dabei hilft es, wenn man einer unter vielen tausend Beratern ist, als Experte ein bestimmtes Thema zu besetzen. Ich kenne mich zum Beispiel mit ,Islamic Finance' aus, darüber habe ich auch meine Doktorarbeit geschrieben. Booz Allen hat mich deswegen nach kleineren Einsätzen in Deutschland auf ein größeres Projekt in Saudi-Arabien geschickt - ein spannender Job, bei dem ich große Eigenverantwortung hatte und gleichzeitig sehr viel lernen konnte. Obwohl ich noch nicht einmal ein Jahr bei Booz Allen bin, haben mich schon mehrere Partner aus verschiedenen islamischen Ländern angerufen und meine Unterstützung bei Projekten in Dubai und Beirut angefordert. Mich freut einfach, dass mein Profil im weltweiten Netzwerk aufgefallen ist und mein Ziel, möglichst international zu arbeiten, dadurch aufgegangen ist."

 

Ich will ins Ausland

Name: Katja-Loren Keuser
Alter: 27 Jahre
Abschluss: Ausbildung zur Industriekauffrau, Diplom-Betriebswirtin (Europäische Betriebswirtschaft, Doppeldiplom)
Position: Vertriebskauffrau bei Siemens, Berlin
Praktika: Sechs Monate bei BMW in Landshut (Personalwirtschaft und Ideenmanagement); sechs Monate bei BMW in Panama City (Marketing und Finanzen); sechs Monate bei Beiersdorf Canada in Montreal (Marketing und Public Relations)

Ich steh' auf GROSS: "Ich bin der Meinung, dass ich mich in einem Großunternehmen besser entwickeln kann, weil mir da ein breiteres Spektrum an Entwicklungsmöglichkeiten geboten wird. Bei kleinen oder mittelständischen Unternehmen ist das Aufgabenspektrum breiter und man hat meistens mehr Verantwortung. Aber es besteht die Gefahr, dass wegen der vielen Aufgaben im Tagesgeschäft kaum Zeit für durchdachte Personalentwicklung bleibt. Nach meiner Erfahrung ist dies bei Großunternehmen anders. Deren professionelle Personalabteilungen haben viel mehr Möglichkeiten, die individuelle Entwicklung ihrer Angestellten zu begleiten. Vorgesetzte nehmen sich bei Konzernen generell mehr Zeit, um mit ihren Mitarbeitern die persönlichen und beruflichen Ziele der nächsten Jahre zu diskutieren. Dazu werden konkrete Maßnahmen erör-tert, wie die selbst gesetzten Ziele erreicht werden können. Natürlich haben Großunterneh-men auch mehr Ressourcen, um Weiterbildungskurse anzubieten.
Ein weiterer wichtiger Aspekt meiner Entscheidung für einen Konzern ist die Internationalität. Ich konnte zu Beginn meines Studiums ein längeres Praktikum im Ideenmanagement von BMW in Deutschland absolvieren. Im Anschluss hat mich BMW dann zu einem Auslandspraktikum für ein halbes Jahr nach Panama geschickt. Solche Chancen gibt es bei kleinen Unternehmen normalerweise nicht, schon weil die meisten außerhalb von Deutschland keine Repräsentanzen haben. Ich hoffe, dass ich bei meinem heutigen Arbeitgeber - einem großen, deutschen Industriekonzern - auch die Gelegenheit zu einen Auslandseinsatz bekomme. Zwei bis drei Jahre würde ich gerne im Ausland arbeiten."

 

Beim Bürostuhl beginnt die Herausforderung

Name: Simon Usifo
Alter: 27 Jahre
Abschluss: Medienökonom
Position: Mediaplaner bei der internationalen Werbeagentur Ogilvy (WPP) in London
Praktika: Zwei Monate bei der Sparkassen-Finanzgruppe in Brüssel; zwei Monate bei Sony Europe in Berlin; zwei Monate bei ProSiebenSat.1 Media in München; drei Monate bei AOL Europe in London; drei Monate bei MindMatics LLC in, New York; drei Monate bei OgilvyOne in Peking

Ich steh' auf KLEIN: "Ich war viele Jahre in der Leichtathletik aktiv und wusste, dass ich wegen des Leistungssports nicht sonderlich schnell mit dem Studium fertig werden würde. Dieses Manko wollte ich mit vielen Praktika ausgleichen. Ein Praktikum habe ich stets als Investition in die eigene Karriere gesehen und haben deswegen auch die schlechte Bezahlung in Kauf genommen, die im Medienbereich üblich ist. Ich war für große Medienkonzerne und kleinere Agenturen unterwegs. Alle Stationen hatten etwas mit digitalen Medien zu tun, worauf ich mich schon während meines Medienökonomie-Studiums in Köln spezialisiert habe.
Zum Schluss bin ich in London hängen geblieben bei der internationalen Werbegruppe Ogilvy, die weltweit namhafte Marken wie AmericanExpress, DHL oder auch Nestlé betreut. Das ist ein sehr großes Unternehmen, aber in diesem arbeite ich für eine noch relativ kleine, auftstrebende Sparte, nämlich bei der konzerninternen Mediagentur für digitale Medien. Hier bin ich in der Mediaplanung für IBM in Großbritannien tätig, wo wir entscheiden, wo, wann und in welcher Form im Internet Werbung geschaltet wird.
Der Hauptvorteil eines großen Unternehmens ist der Name. Bei mir machen sich vor allem Sony, AOL und ProSiebenSat1 gut. Andererseits sind große Unternehmen bürokratischer und komplizierter, die Wege sind länger.
Das fängt schon beim Bürostuhl an. Einmal musste ich mir bei einer großen Firma von einem Techniker Minuten lang erklären lassen, wie mein Schreibtischstuhl funktioniert. Erst als ich ihm schriftlich bestätigte, dass ich alle Knöpfe an meinem Bürostuhl bedienen kann, ließ er locker. Der Grund: Die Firma möchte verhindern, dass ich sie wegen Rückenproblemen verklage.
Ich persönlich fühle mich derzeit bei einer jungen und dynamischen Agentur am wohlsten. Letztlich halte ich es für sinnvoll, sich große und kleine Unternehmen einmal anzuschauen und je nach Lebensphase zu entscheiden, was gerade besser zu einem passt."

 

Hauptsache eigene Projekte

Name: Johannes Schemm
Alter: 26 Jahre
Position: Diplomand bei Siemens in München
Studium: Maschinenbau
Praktika: Sechs Wochen bei der Rehau AG in Rehau im Qualitätsmanagement; sechs Wochen im Bereich Produktion bei der ZF Passau GmbH in Passau; sechs Monate im Engineering bei der Schott AG in Dalton/USA

Ich steh' auf MITTEL: "Ein eigenes Projekt ist mir im Praktikum außerordentlich wichtig, denn an dessen Erfolg oder Misserfolg soll man meine Arbeit schließlich messen können. Insofern hab? ich bei den mittleren und größeren Unternehmen, für die ich als Praktikant gearbeitet habe, immer Glück gehabt. Schon bei Rehau, einem Kunststoffhersteller mit 20.000 Mitarbeitern, konnte ich selbstständig Daten zur Qualitätssicherung auswerten und die Ergebnisse nach sechs Wochen in einer Präsentation vorstellen. Das war kurz nach dem Abi eine wertvolle Erfahrung. Bei ZF in Passau war ich während eines Kaizen-Workshops an der Planung einer Monatage-Linie beteiligt. Im Prinzip habe ich sechs Wochen dem Projektleiter zugearbeitet und konnte dabei viel selbst machen. Bei Schott in den USA konnte ich bei der Gestaltung einer Roboterzelle in einem internationalen Team mitarbeiten.
Ohne eigene Projekte schlägt man beim Praktikum hart auf. Bei kleinen Unternehmen kann es sicher vorkommen, dass einer wirklich zum Kaffeekochen und kopieren verdonnert wird. Andererseits geht der einzelne Mitarbeiter bei richtig großen Unternehmen leicht unter, die individuelle Förderung verblasst. Ich rate deswegen zu Praktika bei großen Mittelständlern, die mehr als 10.000 Mitarbeiter beschäftigen. Sie sind groß genug, um den Mitarbeitern vielfältige Entwicklungschancen zu bieten, aber nicht so groß, dass man seinen Vorgesetzten nur nach Anmeldung mit tagelangem Vorlauf zu Gesicht bekommt. Bei großen Mittelständlern konnte ich mich stets sehr gut entfalten."

 

Und Sie?

Groß oder klein? Möchten Sie einmal bei einem großen Konzern arbeiten, oder lieber in einem kleinen Familienbetrieb? Was sind für Sie Vor- oder Nachteile? Oder warum entscheiden Sie sich für groß oder klein?

Schreiben Sie uns doch Ihre Meinung an: redaktionklammeraffematchbox-media.de.

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