Praktikum im MINT-Bereich
Erfahrungen sammeln rund um das Thema MINT - mit einem Praktikum geht das am besten. Hier finden Sie ein paar persönliche Erlebnisberichte:
Im "Volkswagen Electronic Research Laboratory" in Palo Alto
- Foto: Timo Bolse
Timo Bolse, 24, hat ein Studium der Kommunikations- und Informationstechnik an der FH Düsseldorf bereits hinter sich und studiert derzeit Internationales Wirtschaftsingenierwesen an der TU Hamburg.
SCHÖNSTES PRAKTIKUM: Sechs Monate im "Volkswagen Electronics Research Laboratory" in Palo Alto, Kalifornien
"Ich hatte schon lange den Traum, mal ein Praktikum im Silicon Valley zu machen, und hatte überlegt, dass das zeitlich am Besten passt, wenn ich das mit meiner Bachelorthesis kombiniere. Ich habe deshalb alle interessanten Unternehmen, die ich übers Internet und persönliche Kontakte im Silicon Valley finden konnte, angefragt. Die Suche hat mich viel Zeit und noch mehr Mails und Anrufe gekostet. Über das Bildungsinstitut Inwent habe ich dann ein Stipendium bekommen, was vor allem beim recht kniffligen Beschaffen des nötigen Visums sehr nützlich war. Durch Zufall bin ich dann im Web auf die Research-Tochter von VW gestoßen.
Mein Praktikum und meine Thesis drehten sich dann um die Integration von Internet im Auto zum Beispiel über Mobilfunk. Ich habe ein entsprechendes Konzept entwickelt, das Ganze programmiert und anschließend auch testen können. Neben der wirklich tollen Gegend hat mir vor allem das Team sehr gut gefallen. Viele junge und sehr gut ausgebildete Ingenieure aus der ganzen Welt, die an superinteressan-ten Projekten arbeiteten. Die Zeit in Kalifornien hat sich auf jeden Fall für mich gelohnt, fachlich wie menschlich. Ich habe viel über mich in einem fremden Land gelernt, habe mir einiges ansehen können und massenhaft nette Leute kennen gelernt."
Bei der Yachtcharterfirma "Euroboats Charter Ltd" in Manly
- Foto: Sten Gerecke
Sten Gerecke, 30, studiert Internationale Medieninformatik an der Hochschule für Technik in Berlin
SCHÖNSTES PRAKTIKUM: Dreieinhalb Monate bei der Yachtcharterfirma "Euroboats Charter Ltd" in Manly, dem Strandvorort von Australiens Metropole Sydney
"Als ich das erste Mal mit der Fähre aus Sydney in Manly ankam, fand ich die Gegend so schön, dass ich dachte: Hier bist du aber direkt im Paradies gelandet. Auch mit dem Job selber hatte ich Glück. Bei Euroboats durfte ich Projekte in Eigenverantwortung umsetzen, die man mir bei größeren Unternehmen nie übertragen hätte. Zunächst habe ich zwei Wochen geholfen, die wichtigste Internetseite des Unternehmens, www.yachtcharterfinder.com, neu zu programmieren.
Dann hatte der Chef kapiert, dass er sich auf mich verlassen kann und bezog mich in die Umsetzung einer neuen Geschäftsidee mit ein. Ich durfte bei der Produktentwicklung, bei der Namensfindung, der Gestaltung und beim Marketingkonzept mitarbeiten. Auch hat Euroboats mich für meine Arbeit bezahlt, was für Praktikanten in Australien eigentlich unüblich ist. Der Unternehmergeist in diesem Betrieb ist wirklich ansteckend, ich mache jetzt meinen Abschluss und würde dann am liebsten sofort selber ein Unternehmen gründen."
Bei der Pan American Health Organization (PAHO)
- Foto: Lars Peterst
Lars Peters, 23, studiert Public Health / Gesundheitswissenschaften an der Universität Bremen
SCHÖNSTES PRAKTIKUM: Drei Monate bei der Pan American Health Organization (PAHO) in Washington D. C., USA
"Für Public-Health-Studenten gibt es kaum etwas Spannenderes, als für die größte Gesundheitsorganisation der Welt zu arbeiten. Die Pan American Health Organization gehört nämlich zur World Health Organization (WHO) und damit zum UN-System. Besonders gut gefiel mir, dass die PAHO in der sehr schönen und kulturell eindrucksvollen Hauptstadt der USA, Washington D. C., liegt und ihre Aktivitäten auf die Zielregion Lateinamerika und die Karibik fokussiert. Für mich war es etwas völlig Neues, sich mit Gesundheitsproblemen von Entwicklungsländern zu befassen. Da geht es nicht so sehr wie in Deutschland um Diabetes und Krebs, sondern um mangelnde medizinische Versorgung, hohe Kindersterblichkeit, schlechte Bildung und ähnliches.
In der Zeit meines Praktikums fand ein großer Kongress in Ecuador statt, der diese Probleme behandelte. Die PAHO veranstaltete dieses Treffen, an dem Delegierte aus jedem amerikanischen Land teilnahmen, und gab Publikationen heraus, an denen ich mitarbeiten durfte. Ich habe selbstständig recherchiert, die Publikationen kommentiert und Verbesserungsvorschläge gemacht. Als Mitarbeiter der Abteilung "Gesundheitspolitik und -systeme" durfte ich sogar mit zum Expertenkongress nach Quito, in die Hauptstadt Ecuadors. Das war sehr interessant für mich, auch wenn mein Spanisch nicht perfekt war.
Obwohl das PAHO-Büro in den USA liegt, kam ich mir oft vor wie in Südamerika. Denn die meisten meiner Kollegen kamen aus lateinamerikanischen Ländern. Im Büro wurde hauptsächlich Englisch und Spanisch gesprochen und selbst das Kantinen-Essen bestand meist aus peruanischen Spezialitäten. Die Mitarbeiter waren alle sehr offen und herzlich.
Super war auch die Betreuung. Bei der PAHO waren wir etwa 20 Praktikanten, und eine Koordinatorin kümmerte sich ausschließlich um uns. Sie hat auch viele Exkursionen organisiert, zum Beispiel zur Weltbank. Das alles hat mich persönlich ein ganzes Stück weitergebracht — und macht sich im Lebenslauf auch sehr gut. "
Bei Bentley Motors
- Foto: Markus Löffler
Markus Löffler, 23, studiert Wirtschaftsingenieurwesen an der FH Kempten
SCHÖNSTES PRAKTIKUM: Sechs Monate bei Bentley Motors in Crewe, England
"Das Schöne an dem Praktikum war, dass es erst sehr allgemein angefing und immer tiefer ins Detail ging. Ich war nämlich zunächst in der Produktion tätig und hab' dann nach und nach alle Teile, Funktionen und Fertigungsbereiche kennen gelernt. Nach kurzer Zeit im Projektmanagement, in der so genannten Pilothalle, wechselte ich in die elektrische Entwicklung, wo ich an einem Funktionskatalog für ein Auto gearbeitet habe, das 2011 rauskommt. Mit den Engländern bin ich sehr gut ausgekommen, und ein angenehmer Nebeneffekt ist: Mein Englisch ist jetzt fließend."
Im St. Andrew's War Memorial Hospital
- Foto: Sabine Hüppelshäuser
Sabine Hüppelshäuser, 25, studiert Medizin-Ökonomie an der Rheinischen Fachhochschule Köln
SCHÖNSTES PRAKTIKUM: Im St. Andrew's War Memorial Hospital in Brisbane, Australien
"Das Praktikum hatte ich über die Carl Duisberg Gesellschaft bekommen. Das war so toll, weil ich eine sehr, sehr nette Chefin hatte und in einem Team wunderbar aufgenommen wurde. Ich war in alle Abläufe integriert und habe die Risk Managerin bei ihrer täglichen Arbeit begleitet, an Meetings teilgenommen, Daten analysiert und ausgewertet. Das war unbezahlt und die Vermittlungskosten für das Praktikum hab ich selber tragen müssen, aber das war wirklich jeden Cent wert."
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