Katharina Bleck - Daimler
- Foto: Katharina Bleck, Daimler
Hart in der Sache, weich zum Menschen
Das Vordiplom an der TU Darmstadt hatte sie schon in der Tasche, ein Auslandssemester in Buenos Aires hinter sich, da bewarb sich Katharina Bleck um die Aufnahme in das Careerbuilding Programm der Femtec. Sie hatte Glück, zu den ersten 25 Studentinnen zu gehören, mit denen die Femtec 2003 dieses Programm startete. Das war eine tolle Chance, denn zwei Jahre lang bekam die angehende Wirtschaftsingenieurin Schulungen in Soft Skills, bearbeitete Fallstudien und nahm an Exkursionen zu Unternehmen teil.
Eine reine Mädchenschule hat sie besucht, wo „der Umgang mit Technik völlig selbstverständlich“ gewesen sei, erzählt Bleck. Ein technisches Studium war klar, dazu kam auch die Anregung vom Vater, der Ingenieur ist, „aber mit Bezug zur Wirtschaft“ sollte es sein. Denn als Generalistin hat sie sich immer gesehen, wechselte im Studium und bei der Wahl ihrer Praktika immer wieder die Perspektive: Mal befasste sie sich mit Materialforschung im Bereich Metallurgie und Werkstofftechnik oder arbeitete in einer Aluminiumgießerei, dann wieder ging es um „Outbound Logistic“ bei Procter & Gamble. Bei Heidelberger Druck schrieb sie im Bereich Finance & Procurement eine technische Studienarbeit und bei der Deutschen Bahn eine kaufmännische Bewertung von Systemen der Leit- und Sicherungstechnik. Abgeschlossen hat sie ihr Studium dann an der Georgia State University in Atlanta mit einer Diplomarbeit über den Sarbanes Oxley Act, ein Thema, bei dem wirtschaftliche und rechtliche Aspekte zusammenfließen.
Die Suche nach ihrem Traumjob habe sie so immer weiter verfeinert, erzählt Bleck. Ihr Ziel war, „ein Unternehmen zu finden mit technischen Produkten, für die ich mich begeistern kann“.
So landete sie am Ende des Studiums in einem Praktikum bei Daimler in der Logistik, „einem typischen Bereich für Wirtschaftsingenieure“, wie sie anmerkt, um dann als Trainee in die Internationale Nachwuchsgruppe aufgenommen zu werden.
Das Programm führte durch drei Einsatzbereiche, ein Projekt in einer strategischen Logistik-Abteilung für den Lkw-Bereich in Untertürkheim und zwei Einsätze im Ausland. In Brasilien kam sie gut an, weil sie schon gut Spanisch sprach: „Das hab ich dann einfach wortweise in Portugiesisch umgewandelt.“ Hier durfte sie mitwirken an einem großen Projekt, bei dem es um „Supply Chain Improvements“ ging. Ziel war es, schon frühzeitig die Reihenfolge festzulegen, in der die Autos produziert werden. Ihr Leben in Sao Paolo war anstrengend, „ich hatte jeden Tag zwei Stunden Verkehrschaos“, aber sie hat es genossen und den kulturellen Unterschied viel weniger empfunden als anschließend in den USA.
Dort war sie in einem Werk in Tuscaloosa eingesetzt, einem kleinen Ort drei Stunden entfernt von Atlanta. „Da ist alles viel übersichtlicher als in Stuttgart und Brasilien, in dem Werk werden nur drei Baureihen gebaut und es geht viel familiärer zu, man kennt sich im Werk und im Ort.“
Nach Abschluss des Traineeprogramms war Katharina Bleck dann erstmal ein Jahr in einem strategischen Logistik-Bereich der Lkw-Produktion und anschließend im Einkauf von Ersatzteilen für den After Sales Markt tätig. Da hat sie Verhandeln gelernt, was ihr auch in ihrer jetzigen Position zu Gute kommt. Seit Anfang 2011 ist sie verantwortlich für den Projekteinkauf Russland. Dafür hat sie ein neues Einkaufsteam aufgebaut, das sich aus Stuttgart heraus darum kümmert, Autoteile in Russland einzukaufen. In dieser Position ist sie verantwortlich für sechs Mitarbeiter. Zuvor war sie zwei Jahre koordinierende Schnittstelle zwischen dem Einkauf der Daimler-Auslandsstandorte in Russland, China, Argentinien und Indien und der Entwicklung in Deutschland. „Es ist wichtig, dass man die Zulieferer vor Ort einbindet. Dabei entsteht jedoch ein hoher Abstimmungsaufwand mit der Zentrale“, erläutert Bleck.
Bei solchen Gesprächen musste sie oft mittags um zwölf Telefonkonferenzen abhalten, weil das die einzige Zeit ist, zu der sie mit China und Argentinien gleichzeitig reden konnte. Eine Herausforderung sind aber auch die interkulturellen Besonderheiten der Länder: „In Deutschland haben wir den Anspruch, ein Produkt genau zu verstehen, in dem wir die einzelnen Kostenbausteine detailliert kalkulieren. In China hingegen geht es beim Verhandeln eher um Beziehungen und taktisches Verhandlungsgeschick.“ Wenn es dabei mal diplomatisch herausfordernd wird, setzt sie auf ein altes Rezept: „Hart in der Sache und weich zum Menschen.“
Annette Eicker
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