Betriebsbedingte Kündigung

Wer als Arbeitnehmer die betriebsbedingte Kündigung erhält, begreift das zumeist als berufliche Niederlage und menschliche Zurückweisung. Wer es jedoch schafft, in dieser Situation mit Wut und Trauer konstruktiv und vor allen Dingen professionell umzugehen und sich alsbald aufzurappeln, kann aus einer betriebsbedingten Kündigung eine Chance für eine berufliche Neupositionierung machen und am Ende vielleicht viel zufriedener sein.

Erste Anzeichen

Eine  betriebsbedingte Kündigung fällt selten aus heiterem Himmel. Meistens gehen ihr ganz klare Gewitter-Symptome voraus: Die Geschäfte laufen nicht mehr so gut. Die Konkurrenz ist schneller, innovativer. Die Reisekosten-Direktive wird geändert. Die Konferenzkekse werden gestrichen. Vielleicht gehen sogar schon Gerüchte über Stellenabbau herum? Oder vielleicht ist ihr Mikrokosmos seit einiger Zeit ins Schwanken geraten: Haben Sie Ihrem Chef schon lange nichts mehr recht machen können? Wird Ihre Arbeit häufiger als die Ihrer Kollegen kontrolliert? Werden Sie wegen Kleinigkeiten zur Rede gestellt? Oder hat Ihnen Ihr Chef bereits mit einer Abmahnung die gelbe Karte gezeigt?  

Wie Sie einer betriebsbedingten Kündigung begegnen.

Wenn Sie merken, dass die Luft dünn wird: Beginnen Sie sofort, sich auf den Tag X vorzubereiten! Lesen Sie regelmäßig die Stellenanzeigen in regionalen und überregionalen Zeitungen, registrieren Sie sich bei Jobbörsen und Karriereportalen im Internet und lassen Sie sich Jobmails zuschicken, damit Ihnen keine Stellenangebote entgehen, die auf Ihr Profil passen.

Möglicherweise müssen Sie in Kürze ganz schnell Ihre Bewerbungsunterlagen parat haben, daher ist es ratsam, diese schon jetzt auf Vordermann zu bringen.

Hat man Ihnen die Trennungsabsicht deutlich gemacht, die betriebsbedingte Kündigung aber noch nicht ausgesprochen, gibt es die Möglichkeit, sich über einen Aufhebungsvertrag zu trennen. Hat ihr Arbeitgeber keine betriebs- oder verhaltensbedingten Gründe, Ihnen die rote Karte zu zeigen, wird er interessiert sein, auf diesem Wege einen teuren Rechtsstreit zu vermeiden, der in der Regel ohnehin mit einem Vergleich endet.

Eine betriebsbedingte Kündigung ist kein Weltuntergang

Hören Sie also sofort auf, nur die Probleme zu sehen! Machen Sie sich klar: Hier ist eine historische Chance für Sie! Sie können sich sowieso nicht verdrücken, Sie müssen etwas draus machen, denn zurück geht es nicht mehr, also hilft es auch nichts, dem alten Leben nachzutrauern. Die Zukunft liegt vor Ihnen! Also nehmen Sie die Sache lieber in die Hand und gestalten Sie! Sobald Sie beginnen, die Trauer, Angst und Wut abzuschütteln und die Dinge positiv zu gestalten, werden Sie vielleicht merken, dass Sie insgeheim erleichtert sind. Einer Kündigung geht ja häufig eine lange Phase der Unsicherheit voraus − und das ist jetzt endlich vorbei! Möglicherweise haben Sie sogar selbst schon länger über einen Arbeitsplatzwechsel nachgedacht, sich aber noch nicht getraut, ein Risiko einzugehen. Hat sich Unzufriedenheit breit gemacht, weil Sie das Ende der Karriereleiter erreicht haben oder Ihr Arbeitgeber Sie nicht ausreichend wertgeschätzt hat? Oder ist Ihre Lernkurve merklich abgeflacht in letzter Zeit und Sie haben begonnen, sich zu langweilen?

Coaching für die Orientierung

Nach einer betriebsbedingten Kündigung kann es hilfreich sein, seine berufliche Orientierung mit unabhängigen Externen abzustimmen. Ideal dafür geeignet sind Coachings und Karriereberater. Sie sind darauf trainiert, das Gesamtbild zu betrachten: Ihren bisherigen Lebensweg, Ihre Talente, Ihre Selbsteinschätzung, die Fremdeinschätzung Ihrer bisherigen Arbeitgeber und den Eindruck, den sie im Gespräch von Ihnen gewinnen.

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Outplacement nach einer Kündigung

Es kann durchaus vorkommen, dass ein Unternehmen eine Outplacement-Beratung anbietet. Damit unterstützt der ehemalige Arbeitgeber seinen Ex-Mitarbeiter bei seiner beruflichen Orientierung. Im Rahmen des Outplacing wird analysiert, was dem MItarbeiter am besten für sein Weiterkommen am besten hilft.


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