Die Gesellschaft
„Ohne Wenn und Aber“ steht Frank Mastiaux hinter der Energiewende. Bereits 2013 definierte der Vorstandschef die Energie Baden-Württemberg AG – kurz EnBW – mit seinem Vorstand die „Strategie 2020“, mit der sein Unternehmen durch den Ausbau von Wind- und Solarenergie sowie Investitionen in E-Mobilität die Chancen der Energiewende in wachsende Umsatz- und Ertragszahlen verwandeln will. Das Ziel: Der Anteil erneuerbarer Energien soll vom Basisjahr 2012 bis 2020 von 19 auf 40 Prozent steigen. Das gefällt auch den Anteilseignern der EnBW: Diese sind mit einem Aktienanteil von jeweils 46,75 Prozent die OEW Energie-Beteiligungs GmbH, hinter der der Zweckverband Oberschwäbische Elektrizitätswerke steht, und das Land Baden-Württemberg.
Dienstleistungen und Marktbedeutung
Als drittgrößter deutscher Energieversorger und integriertes Unternehmen deckt die EnBW die gesamte Wertschöpfungskette eines Energiekonzerns ab, also von der Erzeugung über Handel/Beschaffung, Transport/Verteilung bis zum Vertrieb. Auch Leistungen wie Energieeffizienzberatung, intelligente Stromzähler, Elektromobilität und Contracting für Industriekunden zählen zum Portfolio.
Ausgehend vom Jahr 2012 plant die EnBW bis 2020 Gesamtinvestitionen von rund 14 Milliarden Euro. Der Schwerpunkt liegt dabei auf dem Ausbau der erneuerbaren Energien im industriellen Maßstab. Zudem konzentriert das Unternehmen sich auf den Ausbau und die Ertüchtigung der Transport- und Verteilnetze bis hin zu den sogenannten Smart Grids. Bis 2020 will die EnBW so beispielsweise ihre Erzeugungskapazitäten aus Onshore-Windparks auf rund 1.000 Megawatt deutlich erhöhen. Und auch bei der Offshore-Windkraft konnte nach dem ersten Windpark EnBW-Baltic 1 im September 2015 bereits der zweite, große Offshore Windpark EnBW-Baltic 2 in Betrieb genommen werden. Zudem erhielt EnBW 2017 in der ersten deutschen Offshore-Windauktion den Zuschlag für He Dreiht in der Nordsee, eines der größten Offshore-Projekte in Europa.
Auch für drei große Solarparks in Mecklenburg-Vorpommern und Baden-Württemberg, die Mitte 2018 ans Netz gehen sollen, erhielt EnBW den Zuschlag von der Bundesnetzagentur.
Bereits seit 2010 engagiert sich die EnBW für den Aufbau der Ladeinfrastruktur für Elektromobilität und hat als Partner etlicher Forschungs- und Modellprojekte Erfahrung gesammelt. Inzwischen betreibt das Unternehmen Wechselstrom- und Gleichstrom-Ladestationen mit mehr als 800 Ladepunkten, treibt den Ausbau des Schnellladenetzes bundesweit voran und berät die Industrie und Kommunen bei der Entwicklung und Umsetzung von E-Mobilitätskonzepten. Im Rahmen einer Kooperation mit dem Tankstellenbetreiber Tank & Rast installiert EnBW an 120 Autobahn-Rasthöfen zwischen dem Ruhrgebiet und der Schweizer Gerenze neue Schnellladestationen und legt damit den Grundstein für ein flächendeckendes 150-Kilowatt-Ladenetz in Deutschland, das es künftig an 400 Tank & Rast-Autobahnrasthöfen geben soll.
Außerdem soll das Geschäft mit den Stadtwerken und für die Stadtwerke und Gemeinden vor allem auf Basis von partnerschaftlichen Kooperationsmodellen ausgebaut werden. Große Bedeutung haben in der neuen Strategie auch Produkte im Bereich Energie-Management, also zur Optimierung des Energieverbrauchs für Haushalte und Industrie, netznahe Dienstleistungen im Bereich Smart Grids sowie Smart Home Applikationen.
Das Unternehmen erreichte 2018 einen Umsatz von über 24,8 (Vorjahr: 21,8) Milliarden Euro.
Standorte und Mitarbeiter
Bei der EnBW stehen aus dem Kernmarkt Baden-Württemberg heraus Deutschland, Österreich, die Schweiz und die Türkei im Mittelpunkt der Aktivitäten. Die Mehrzahl der über 21.000 Beschäftigten arbeiten in Baden-Württemberg. Neben dem Konzernsitz in Karlsruhe gibt es auch in Stuttgart eine große Präsenz, wo im Stadtteil Fasanenhof die „EnBW City“ angesiedelt ist. Darüber hinaus sind Mitarbeiter deutschlandweit in Kraftwerken, Regionalzentren und Kundencentern tätig aber auch in Repräsentanzen in Berlin und Brüssel sowie in Beteiligungsunternehmen in Tschechien, Polen, Ungarn und der Türkei.
Karriere bei EnBW
Wer weiterkommen möchte, kann dies klassisch durch Übernahme von Führungsverantwortung tun oder sich in einer Fachlaufbahn weiterentwickeln. Dem Unternehmen ist daran gelegen, dass seine Mitarbeiter und Führungskräfte ihre persönlichen Ziele erreichen und sich neue Perspektiven erschließen können. Damit sie sich optimal auf neue Aufgaben vorbereiten können, werden jeweils die passenden Entwicklungsangebote bereitgestellt.
Erkannt werden Entwicklungsbedarfe im regelmäßigen Mitarbeitergespräch mit der Führungskraft und durch den Einsatz des EnBW-Kompetenzmanagements. Dabei kann die Entwicklung „on the job“ gefördert oder durch verschiedene Weiterbildungsmöglichkeiten unterstützt werden – zum Beispiel bei Führungskräften oder Mitarbeitern, die in einer Nachwuchskonferenz als Potenzialträger identifiziert wurden.
Zur besseren Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben bietet die EnBW verschiedene Möglichkeiten zum flexiblen Arbeiten, darunter etwa die flexible Arbeitszeit. Darüber hinaus gibt es unterschiedliche Angebote zur Betreuung von Kindern und Beratung im Falle pflegebedürftiger Angehöriger. Fällt die Kinderbetreuung mal aus, können Mitarbeiter den Nachwuchs mit zur Arbeit bringen und in speziell eingerichteten Kinderbüros ihrer Tätigkeit nachgehen. In den Schulferien unterstützen Freizeitangebote für Kinder oder eigene Ferienhäuser des Konzerns die Familien bei der Freizeitplanung und -organisation.
Darüber hinaus macht das Unternehmen seinen Mitarbeitern ein breites Angebot zur Gesundheitsförderung und -vorsorge und hat verschiedene Sport- und Freizeitgruppen. Die Auswahl reicht von Gymnastikangeboten über Fußball, Volleyball, Basketball, Tischtennis, Badminton, Squash, Radsport, Tauchen, Klettern, Laufen und Kegeln bis zum Tanzen und Skifahren.
Junior Professionals/Hochschulabsolventen
Akademische Nachwuchskräfte mit ersten Jahren Berufserfahrung und Hochschulabsolventen sind für die EnBW besonders interessant, wenn sie aus dem (Wirtschafts-)Ingenieurwesen kommen mit der Fachrichtung Maschinenbau, Elektro-, Informations-, Energie-, Netz-, Kraftwerks-, Kerntechnik , Umwelt-, Versorgungs- oder Verfahrenstechnik kommen. Darüber hinaus werden auch Bauingenieure, Mathematiker, Physiker, (Wirtschafts-)Informatiker eingestellt, ebenso wie Kandidaten mit Know-how in Digital Business und Digital Technologies.
Das Gehalt ist abhängig von der jeweiligen Stelle und ergibt sich aus Qualifikation und Funktion.
Zusätzlich zum Direkteinstieg bietet das Unternehmen ein Konzerntraineeprogramm an, bei dem die Trainees in 18 Monaten verschiedene Stationen entlang der Wertschöpfungskette durchlaufen, um dabei den Konzern aus den unterschiedlichsten Blickwinkeln kennenzulernen und sich ein breites Netzwerk aufzubauen.
Abschlussarbeiten/Praktika
Zum einen werden praxisorientierte Diplom-, Bachelor-, und Masterarbeiten aus den Studienrichtungen betreut, aus denen die EnBW auch Absolventen einstellt. Sie erhalten während der Betreuungszeit eine monatliche Vergütung.
Zum anderen werden viele studentische Praktikanten beschäftigt, die in allen Funktionen im Unternehmen eingesetzt werden. Ein Praktikum dauert mindestens acht Wochen und wird je nach Qualifikation, Voraussetzung und Dauer unterschiedlich vergütet. Werkstudenten werden auf Stundenbasis bezahlt.
Azubis / Duales Studium
Die EnBW stellt pro Jahr etwa 300 junge Menschen ein, die ihre Ausbildung in technischen und kaufmännischen Ausbildungsberufen und dualen Studiengängen beginnen möchten. Ausbildungsbeginn ist jeweils im September. In den technischen Berufen bildet das Unternehmen unter anderem Elektroniker für Betriebstechnik und Automatisierungstechnik, Anlagenmechaniker und Industriemechaniker aus, in den kaufmännischen Berufen unter anderem Industriekaufleute und Informatikkaufleute.
Bei den dualen Studiengängen stehen der Bachelor of Engineering sowie der Bachelor of Science in Elektrotechnik sowie Wirtschaftsinformatik zur Wahl, im kaufmännischen Bereich gibt es den Studiengang BWL Digital Business Management.
Die Auszubildenden und Studierenden nehmen an vielen Projekten teil, führen eigene Juniorenfirmen, durchlaufen Seminare und Trainings und absolvieren eine „soziale Woche“ in Altenheimen, Kindergärten oder Behindertenwerkstätten. In manchen Ausbildungs- und Studiengängen gibt es sogar die Möglichkeit zu einem Auslandseinsatz.
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