Drei Monate bei „Radio Columbia“ in San José, Costa Rica
Naomi Alcaide ist 20 und studiert Geographie und Englisch an der Universität Köln.
„Ich wollte schon immer fließend Spanisch sprechen und die Zeit nach dem Abi nutzen, um meinen Horizont zu erweitern. Spanien wäre mir zu europäisch gewesen, Guatemala war meiner Mutter zu gefährlich. Costa Rica klang nach einer Mischung aus lateinamerikanischem Abenteuer, atemberaubender Natur, sehr deutlichem Spanisch und relativ sicheren Lebensverhältnissen. Über eine deutsche Vermittlungsagentur habe ich einen Praktikumsplatz in der Redaktion der internationalen Nachrichten von Radio Columbia bekommen. Dort war ich dafür verantwortlich, die Nachrichten, die über Agenturen einlaufen, zusammenzufassen. Zwischendurch durfte ich eigene kleine Musiksendungen zusammenstellen oder Nachrichten über Deutschland einsprechen.
Das Land hat mir nach einer Eingewöhnungsphase sehr gut gefallen. Die Ernährung ist ziemlich anders als bei uns: Dreimal täglich Reis mit Bohnen oder Bohnen mit Reis und dazu immer frische Fruchtsäfte. Gewöhnungsbedürftig war auch der frühe Einbruch der Dunkelheit. Das ganze Jahr über wird es zwischen 17 und 18 Uhr duster. Atemberaubend schön waren die Erfahrungen im Regenwald. Durch die kleinen Flüsse zu fahren und in den Bäumen wilde Affen, Schlangen, Krokodile, Riesenschildkröten und Leguane zu sehen, vermittelt ein Gefühl von Abenteuer. Echte Highlights waren auch der Costa Ricanische Unabhängigkeitstag und Weihnachten und Silvester am Strand unter Palmen.
Das Praktikum würde ich nur jemandem empfehlen, der die Sprache schon sehr gut beherrscht. Ich hätte sicherlich mehr machen dürfen, wenn mein Spanisch besser gewesen wäre. In den Medien sind einfach grundsätzlich sehr gute Sprachkenntnisse unabdingbar. Aber eine lateinamerikanische Kultur nicht nur zu besuchen, sondern darin zu leben, ist eine einzigartige Erfahrung.“